Wien/Thörl - Um den Faktor Zwei wollen Wissenschafter von
Joanneum Research die Energieeffizienz im Betrieb des steirischen
Drahtherstellers Joh. Pengg AG steigern. Die Planungen des im Rahmen
des Forschungsförderungsprogramms "Fabrik der Zukunft" vom
Infrastrukturministerium (BMVIT) unterstützten Projekts laufen
bereits. Projektleiterin Henrike Bayer ist zuversichtlich, mit
vergleichsweise einfachen Maßnahmen große Wirkung zu erzielen.
Letztendlich ist das Ziel, den Betrieb zu 100 Prozent auf erneuerbare
Energieträger umzustellen.
Eine relativ einfache Maßnahmen, die Bayer zur Steigerung der
Energieeffizienz ausgelotet hat, ist etwa die Abdeckung der teilweise
heißen Tauchbäder. Dadurch bleibt die Wärme in den Bädern, es
verdunstet auch weniger Wasser und gelangt so nicht in die Umwelt.
Weiters soll die Abluft über Wärmetauscher geführt und so Energie
zurückgewonnen werden. Nicht zuletzt ist geplant, eine innovative,
sogenannte Resorptionswärmepumpe mit besonders hohem Wirkungsgrad zu
errichten.
Anlage zur Biomassefeuerung
Eine schon vor geraumer Zeit durch Gasfeuerung ersetzte Anlage zur
Biomassefeuerung soll wieder in Betrieb gehen. Die Anlage war früher
nur zur Verheizung von Rinde angelegt, nun soll sie auf
Multibrennstoffnutzung umgestellt werden. So könnten auch
Hackschnitzel oder Pellets verheizt werden. Gemeinsam mit der Nutzung
von Strom aus Wasserkraft, ist Bayer zuversichtlich, dass der Betrieb
durch diese Maßnahmen auf fossile Energieträger völlig verzichten
kann.
Letztendlich leistet das in Thörl beheimatete Unternehmen einen
Beitrag zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen. Mit dem Beitrag zum
Klimabündnis hat sich die Gemeinde verpflichtet, die CO2-Emissionen
bis zum Jahr 2010 um 50 Prozent zu senken.
Die Programmlinie "Fabrik der Zukunft" läuft im Rahmen des
Impulsprogramms "Nachhaltig Wirtschaften". 2001 und 2002 stehen für
Projekte, die den Weg zur "Fabrik der Zukunft" ebnen sollen, jeweils
35 Mill. Schilling (2,54 Mill. Euro) zur Verfügung. In der ersten
Ausschreibungsrunde des Programms wurden 20 Projekte ausgewählt, 2002
sollen zwei weitere Ausschreibungen erfolgen. (APA)