Nach Alben wie dem hübsch betitelten Debüt "Breaking God's Heart" aus 1998 und Nachfolgearbeiten wie "The Fidelity Wars" und vor allem dem wunderbaren Anti-London-Konzeptalbum "We Love The City" aus dem Vorjahr können der streng durch die Nase singende Darren Hayman und seine aus Kent stammenden britischen Landeier von Hefner die Form noch einmal steigern. "Dead Media" erweitert die mit "Urban Folk" griffig auf den Punkt gebrachte, einfache musikalische Formel, die angesichts des hier in Songs wie "China Crisis" oder "The King Of Summer" verbreiteten textlichen Zynismus oft auch an Jarvis Cocker und Pulp erinnert, um billige Analog-Synthesizer aus den 70er-Jahren. Neben Hassgesängen auf die Digital-Ära geht es zwar auch dieses Mal um die altbewährten Themenkreise schief gegangene Beziehungen, das ewige Ringen um persönliche Integrität, schief gegangene Beziehungen, das ewige Ringen um persönliche Unabhängigkeit - und schließlich schief gegangene Beziehungen. Dies alles geschieht aber mittlerweile mit einer Leichtigkeit und einem Talent für schmissige Melodien, die den Hörer nur in einer Hinsicht verwundert zurück lassen: Warum müssen Hefner noch immer in der zweiten Liga des Brit-Pop herumfuhrwerken?! Neben den großartigen Talk Talk-Nachfolgern Elbow mit ihrem Debüt "Asleep In The Back" (V 2/ Zomba) und den oben vorgestellten Starsailor sicherlich die überzeugendste "junge" britische Band des Jahres. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4. 1. 2002)