Argentinien
Kursfeuerwerk vor Peso-Abwertung in Argentinien
Argentinische Peso gilt als hoffnungslos überbewertet
Buenos Aires - Die Börse von Buenos Aires hat am
Mittwoch mit einem Kursfeuerwerk auf die für die nächsten Tage
erwartete Abwertung des argentinischen Peso reagiert. Der
Merval-Index stand zum Schlussgong mit 323,69 Punkten um 28,3 Punkte
(9,58 Prozent) höher als am Freitag. Im benachbarten Brasilien legte
der Bovespa an der Börse von Sao Paulo um 294,52 Punkte (2,17
Prozent) auf 13 872,09 Punkte zu. Der IPC in Mexiko verbesserte sich
um 37,77 Punkte (0,59 Prozent) auf 6410,05 Punkte. Mit der Wahl von Eduardo Duhalde zum neuen argentinischen
Präsidenten gilt die von den früheren Regierungen kategorisch
abgelehnte eine Abwertung des Peso nun als sicher. Am Freitag soll
das Wirtschaftsprogramm der neuen Regierung bekannt gegeben werden.
Argentinische Peso gilt als hoffnungslos überbewertet
Der argentinische Peso ist seit zehn Jahren per Gesetz im
Verhältnis eins zu eins an den US-Dollar gebunden und gilt als
hoffnungslos überbewertet. Die Peso-Geldmenge ist inzwischen dem
Gesetz über die Konvertibilität zum Trotz nicht mehr durch
Dollarreserven in gleicher Höhe gedeckt. Mit dem Kauf von Aktien
exportorientierter Unternehmen wollen die Anleger für die Abwertung
Vorsorge treffen wollten.
Wie die Zeitung "Ambito Financiero" am Mittwoch berichtete, könnte
diese zwischen 35 und 40 Prozent betragen. Unklar ist bisher noch, ob
die neue argentinische Regierung den Peso frei floaten lässt oder
lediglich den Wechselkurs neu fixiert. Als eine Möglichkeit werde
erwogen, den Peso statt an den US-Dollar an einen Währungskorb aus
Dollar, Euro und brasilianischem Real zu koppeln. Den Berichten
zufolge erwägt die Regierung außerdem, die auf Dollar lautenden
Schulden argentinischer Bürger und Unternehmen bei inländischen
Banken zunächst in Peso umzuwandeln, um so die schmerzlichen Folgen
einer Abwertung zu mildern. (APA/dpa)