Wer glaubt, mit Anfang Jänner 2002 sei die Vergangenheit gegessen und auch schon wieder verdaut, irrt gewaltig. Mehr als sonst, so scheint es, widmet man sich Anfang des Jahres dem gepflegten Blick zurück. Selbst der sonst weitgehend retroresistente Cpt. Joghurt und sein Breakbeat-Unterseeboot SUB beginnen 2002 mit einer Tauchfahrt Richtung Mitte der 90er-Jahre zu den Wurzeln der jüngeren Früchte des Genres. Zurück in die Zeit, als sich Techno-Sounds und lustige Klavierakkorde plötzlich nicht mehr nur mit der geraden Bassdrum verstanden, sondern auch mit viel zu schnell abgespielten "Funky Drums." Oder in die Zeit, als die Reggae-Hits der letzten 20 Jahre und die HipHop-A-Capellas der Gegenwart - Man möge die Wortschöpfung entschuldigen - "verbreakbeatet" wurden und das Resultat dann Jungle hieß. In diesem Sinn werken an den Hebeln der Zeitmaschine: Homeboy3, Gon, Böastab und der Cpt. Joghurt höchstselbst. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3. 1. 2002)