Hamburg - An der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie derUniversität Göttingen lernen wird ein neuer, unterhaltsamer Weg gegangen, ADHS, die auch als "Hyperaktivität" bezeichnete Aufmerksamkeitsdefizit-Störung, zu therapieren.Die jungen Patienten lernen dort, nur mit der Kraftihrer Gedanken ein Computerspiel zu steuern, berichtet "National Geographic" in seiner aktuellen Ausgabe. Für die 8- bis 13jährigen Klinikinsassen ist esschwierig, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, denn sie leiden anADHS. Mit dem Spiel "Göttinger Feedback" lernen die Kinder jedoch, ihreHirnströme bewußt zu verändern. Dazu müssen sie die Maus aus der"Sendung mit der Maus" beim Stabhochsprung steuern. Die Aufgabe Von der Gemütslage der Spieler hängt es nun ab, ob es der Maus gelingt, über ein Hindernis zuspringen oder nicht: Ein roter Stab zeigt dem Kind, dass esaufmerksam war, ein blauer signalisiert nachlassende Konzentration.Gemessen werden die Hirnströme durch Elektroden, die am Kopf desKindes befestigt sind. Sobald das sich die Aufgabe mental vorstellt,steigt messbar die Aktivität in bestimmten Gehirnzonen. Bruchteile vonSekunden später füttern diese Gehirnströme den Computer und lassendie Maus springen. Auf diese Weise lernen dieKinder spielerisch, wie sich besser konzentrieren können - für diekleinen ADHS-Patienten kann das "Göttinger Feedback" damit nach Hoffnung seiner Entwickler eine nebenwirkungsfreieAlternative zur traditionellen Behandlung mit Psychopharmaka sein. (red)