Wien - Ohne fundamentale Auswirkungen auf den Ölpreis ist die Sondersitzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am 28. Dezember in Kairo geblieben. Der Korbpreis für sieben Sorten OPEC-Öl stieg in der letzten Woche des Jahres zwar um 52 US-Cent, blieb aber mit 18,09 Dollar je Barrel (zu 159 Liter) deutlich unter dem angestrebten Mindestpreis von 20 Dollar (22,7 Euro/312 S), teilte das OPEC-Sekretariat in Wien am Mittwoch mit. Bei der Tagung in Kairo hatten die OPEC-Minister ihren früheren Beschluss bekräftigt, zum 1. Jänner die gemeinsame Fördermenge um 1,5 auf 22 Millionen Barrel täglich zu kürzen. Voraussetzung dafür war die Zusage führender Ölstaaten außerhalb der OPEC wie Russland, Norwegen oder Mexiko gewesen, auch ihre Produktion um täglich insgesamt knapp 0,5 Million Barrel einzuschränken. Für das Jahr 2001 errechnete das OPEC-Sekretariat einen Durchschnittspreis von 23,13 Dollar je Barrel. Im Jahr davor hatte OPEC-Öl im Schnitt noch 27,60 Dollar gekostet. Dagegen war die selbe Menge 1999 noch für durchschnittlich 17,47 Dollar zu haben gewesen. Preisregulierung zwischenzeitlich ausgesetzt Die OPEC hat die am Freitag beschlossene Regulierung der Ölpreise nach Angaben von Katars Ölminister Abdullah El-Attijah vorerst wieder ausgesetzt. "Die Regulierung macht Urlaub, und wir betrachten erst einmal die Entwicklung der Weltwirtschaft", sagte El-Attijah einem Bericht der Zeitung Aschark El-Ausat zufolge. Auf Vorschlag des Ministers soll der Mechanismus erst ab der zweiten Jahreshälfte 2002 wieder eingesetzt werden, hieß es weiter. Die OPEC hatte am Freitag auf einer Sondersitzung in Kairo beschlossen, die Ölförderung der Mitgliedsländer ab Januar für sechs Monate um 1,5 Mill. Barrel täglich zu senken. Der scheidende OPEC-Präsident Chakib Chelil sagte, er wäre mit einem Preis von 20 Dollar für die Nordsee-Sorte Brent zufrieden. Ein Anstieg auf über 22 Dollar (24,9 Euro/343 S) erwarte er im kommenden Jahr nicht, fügte der Algerier hinzu, der am 1. Januar von dem Nigerianer Rilwanu Lukman abgelöst wird. Die Nicht-OPEC-Länder Russland, Mexiko, Norwegen, Oman und Angola hatten sich zwar anfangs gegen eine Drosselung gesträubt, sagten aber schließlich doch die Kürzung der Fördermengen zu. Die OPEC kontrolliert 60 Prozent der Ölexporte weltweit.(APA/Reuters)