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Nur ungern gibt das Büro von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel Auskunft über die soziale Tätigkeit des Regierungschefs. Man wisse aber, dass der Kanzler seit Jahren ein Behindertenprojekt unterstütze. Wo das sei und worum es sich genau handelt, darüber schweigt man sich aus. Der Bundeskanzler ziehe es vor, sein soziales Engagement nicht an die große Glocke zu hängen.

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Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat heuer für die Aktion des Jugendrotkreuzes "Winter in Afghanistan" die Patenschaft übernommen. Das Motto lautet: "Ein Euro ist ein Tag überleben." Für die gute Sache wirft die ÖVP-Politikerin auch sonst gern ihr Organisationstalent in die Waagschale: So engagiert sie sich bereits seit Jahren für Albanien.

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Karitative Tätigkeit im Rahmen der Pfarre. Der Landwirtschafts- und Umweltminister ist seit Jahren in seiner Wiener Heimatpfarre aktiv tätig. Wen er darüber hinaus finanziell konkret unterstützt, darüber will das Büro des Ministers keine Auskünfte geben, da der Minister nur in ganz wenigen Ausnahmefällen Details aus seinem Privatleben in der Öffentlichkeit bekannt gibt.

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Sozialminister Herbert Haupt (FP) tritt am Nachmittag des 24. Dezember in seiner Kärntner Heimatgemeinde Spittal/Drau sozusagen als Weihnachtsmann auf: mit Geschenken für Feuerwehr, rotes Kreuz und Gendarmerie. Seit Jahren engagiert er sich für "seine" Behindertenorganisationen in Kärnten. Im Ministersekretariat ist man überzeugt: Kein Minister davor war so karitativ.

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Das Ausmaß und die Intensität seines Sozialengagements will der grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen lieber für sich behalten. Aber so viel ist ihm wenigstens zu entlocken: Er fördert Initiativen im Bereich der Flüchtlingshilfe und der Bürgerrechte, und zwar nicht bloß einmal zu Weihnachten, sondern kontinuierlich über das ganze Jahr verteilt.

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Nein, Punsch schenkt Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer keinen aus. Sie setzt vor Weihnachten ein Engagement fort: Hilfe für Straßenkinder in Rumänien. Bei einem Bukarest-Besuch war die Vizekanzlerin im Heim - und hilft seither: Im Sommer waren Kinder nach Österreich eingeladen, jetzt karrt Riess-Passer Kleidung ins Heim, die sie zusammengeschnorrt hat - bei Großketten und bei FPÖ-Abgeordneten.

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Innenminister Ernst Strasser schenkt in der Vorweihnachtszeit Punsch für einen karitativen Zweck aus, spendet Spielzeug und Malsachen für den Kindergarten des Kardinal-König-Hauses und setzt sich für "Licht ins Dunkel" eine Stunde ans Spendentelefon. Er betont aber, dass soziales Engagement für ihn als Präsident des Niederösterreichischen Hilfswerks nicht bloß auf eine Jahreszeit beschränkt sei.

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Infrastrukturministerin Monika Forstinger umreißt das Motiv für ihr karitatives Engagement so: "Alles, was mit Kindern zu tun hat. Kinder liegen mir - gerade auch als kinderlose Frau - generell sehr am Herzen." Und das das ganze Jahr über. SOS Kinderdorf, Kinderkrebshilfe und die Lebenshilfe werden von Forstinger regelmäßig bedacht. "Anlassbezogen" habe sie heuer für Afghanistan-Flüchtlinge gespendet.

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Soziales Engagement zu Weihnachten? Darauf antwortet Wirtschaftsminister Martin Bartenstein so: "Ich bin Präsident der Kinderkrebshilfe, und das von Anfang Jänner bis Ende Dezember - und zwar seit 15 Jahren." Weil er sich in der Kinderkrebshilfe betätige, hält Bartenstein keine speziellen Aktionen in der Vorweihnachtszeit für notwendig - ganzjähriger Aktionismus sei besser als lediglich vorweihnachtlicher.

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FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler verbindet in der Vorweihnachtszeit Sportliches mit Sozialem. Sein Engagement lebt er auf dem Fußballplatz aus: Hallenturnier für einen guten Zweck, das Geld der Benefizsportveranstaltung geht an "Licht ins Dunkel". Nach zweimaligem Bruch der Kniescheibe muss Westenthaler allerdings leisertreten. "Ich kann halt nicht mehr voll draufhalten", sagt er.

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Finanzminister Karl-Heinz Grasser ist eher zufällig, beim Fernsehschauen, zu seinem vorweihnachtlichen sozialen Engagement gekommen. In "Help-TV" sah er einen Bericht über einen Mann, dessen Frau an einer schweren Krankheit leidet und teure medizinische Behandlung braucht, die sich das Paar nicht leisten kann. Grasser sah’s, war betroffen - und spendete insgesamt 50.000 Schilling.

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Wenn sich Verteidigungsminister Herbert Scheibner am Heiligen Abend für "Licht ins Dunkel" ans Spendentelefon setzt, wird die eigene Spende schon überwiesen sein: 120.000 Schilling, die er in den Sozialfonds der FPÖ einzahlt, gehen zum Teil an "Licht ins Dunkel" - außerdem unterstützt Scheibner zwei schwerbehinderte Kinder über die Aktion Kindertraum sowie die Familien von zwei verunglückten Soldaten.

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Justizminister Dieter Böhmdorfer widmete sich, wie viele andere, dem vorweihnachtlichem Punschtrinken. Er ließ im Hof des Palais Trautson im Justizministerium Punschstände aufstellen, vergatterte die Sektionschefs zum Ausschenken und lud Richter, Staatsanwälte, Anwälte und Notare zum Umtrunk. Die hereingetrunkene Summe von 100.000 Schilling kommt der Aktion "Licht ins Dunkel" zugute.

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SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer unterstützt die "Revolutionäre Vereinigung der Frauen Afghanistans" (RAWA) politisch und finanziell. Die Organisation kämpft gegen die gewalttätige Unterdrückung der Frauen. RAWA-Frauen dokumentierten die Verbrechen der Taliban und schmuggelten Videos außer Landes. Gegründet wurde RAWA 1977; Gründerin Meena wurde 1987 in Quetta (Pakistan) ermordet.

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Bei zwei Sozialprojekten, die ÖVP-Klubobmann Andreas Khol unterstützt, setzt er auf Hilfe in seinem Herkunftsland Tirol: Er sponsert die Innsbrucker Caritas und die Tiroler Bergbauernhilfe. Das dritte Projekt ist ein bisschen weiter weg - die Straßenkinder in Bukarest. Hilfe dafür ist in der Bundesregierung sehr beliebt (siehe Riess-Passer). Und wie vielen ist Khol wichtig, dass er nicht nur vor Weihnachten hilft.
Text: kob, derstandard, print-ausgabe, 22.12.2001

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