Diese erste Monographie zu Werk und Person Max Weilers verfolgt dessen Entwicklung von den zwanziger Jahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Die Kunst dieses großen europäischen Malers verkörpert eine spezifisch österreichische Form der internationalen Moderne. Sie spricht eine eigene Sprache und reagiert doch sensibel auf die Veränderungen der Zeit. Im Zentrum aber steht die Beobachtung der Natur. Weiler sieht sie als ein permanentes Werden, als eine kosmische Ordnung, der er in alternativen Bildformen, jenseits der Landschaft, Ausdruck verleiht. Das Geistige in der Natur – mit dieser Formel lässt sich das Zentrum seiner Arbeit bezeichnen. Weiler ist inzwischen zu einem Klassiker der Moderne geworden und zu einem populären noch dazu. Zahlreiche Ausstellungen haben meist Ausschnitte seiner Arbeit vorgestellt. In diesem es erstmals um einen Überblick, der alle Facetten seiner Arbeit, durch die Jahrzehnte, umfasst: die Naturbilder, die öffentlichen Werke, die Bildnisse, die frühen Kultbilder, Zeichnungen und seine unpublizierten Aufzeichnungen in den Tag- und Nachtheften. Im Kontext der Moderne repräsentiert dieser Einzelgänger eine eigene Position, die historisch und systematisch erschlossen wird.

Gottfried Boehm, geb. 1942, Studien in Köln, Wien, Heidelberg, heute Professor der Kunstgeschichte an der Universität Basel, hat sich in zahlreichen Beiträgen mit der Kunst der Moderne und der Gegenwart beschäftigt.