Finanzen & Börse
Ab Samstag rollt der Euro in Österreich
Über sechs Millionen Startpakete für Konsumenten im Wert von 200 Schilling wurden vorbereitet
Wien - Am Samstag erfolgt in
ganz Österreich und fünf weiteren Euroländern der Startschuss zur
Ausgabe von ersten Euro-Münzen an die Bevölkerung. Damit ist die
Wahrscheinlichkeit, dass die Österreicher heuer unter den
Weihnachtsbäumen erstmals auch ein Sackerl mit Euro-Münzen finden
werden, ziemlich hoch. Da dieser Tag ein Samstag ist, rechnet die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erst ab Montag, 17. Dezember,
mit größerem Andrang und Abgabemengen an den Schaltern der Postämter
und Banken. Um die Ausgabe der Euro-Münzen zu beschleunigen und zu
vereinfachen wurden von der OeNB so genannte Startpakete aus einer
Mischung aller acht Euro-Münzen zusammengestellt. Die Anzahl dieser
Münzstartpakete wurde - um Engpässen zu entgehen - zuletzt noch auf
über 6 Millionen Stück erhöht. Neben den vorgefertigten Münzpaketen
können ab 15. Dezember von allen Österreichern zusätzlich beliebige
Mengen an Euro-Münzen erworben werden. Nicht jedoch Euro-Banknoten,
die vor Jahresbeginn 2002 nur von Unternehmen und etwa Kommunen
bezogen werden können. Wie auch die für die Allgemeinheit erst ab 1.
Jänner 2002 00:00 Uhr vorzugsweise über Geldautomaten erhältlichen
Euro-Banknoten erlangen auch die vorab ausgegebenen Euro-Münzen erst
mit Jahresbeginn 2002 ihre Eigenschaft als gesetzliches
Zahlungsmittel, dürfen also vorher nicht als solches verwendet
werden.
Gegen Zahlung von 200 Schilling
Der Wert des Münz-Startpaketes für Konsumenten entspricht 14,54
Euro (200,07 S) und wird gegen Zahlung von 200 Schilling ausgegeben.
Das Startpaket enthält eine Mischung aus 33 Euro-Münzen in einem
kleinen Beutel mit einem Gewicht von etwas mehr als 160 Gramm. Die 33
Münzen teilen sich auf sämtliche acht Nennwerte wie folgt auf: 6 x 1
Cent, 4 x 2 Cent, 4 x 5 Cent, 6 x 10 Cent, 3 x 20 Cent, 2 x 50 Cent
sowie auf 4 x 1 Euro- und 4 x 2 Euro-Münzen.
Schon bei der Konzeption des Euro-Hartgeldes war das sicherste
internationale Münzsystem oberstes Ziel. Die Toleranzen bei Größe,
Gewicht, Dicke und anderen Eigenschaften wurden beim Euro eng
gesteckt. Die Münzen sind für Blinde und Sehbehinderte zudem durch
die unterschiedliche Randform gut unterscheidbar.
Persönlichkeiten, Stilepochen und Alpenblumen
Die österreichischen nationalen Münz-Rückseiten werden durch die
Themenkreise Persönlichkeiten, Stilepochen und Alpenblumen geprägt.
Das 1 Cent-Stück zeigt den Enzian, das 2 Cent-Stück das Edelweiß und
das 5 Cent-Stück die Primel. Auf der 10 Cent-Münze befindet sich der
Wiener Stephansdom, auf der 20 Cent-Münze das Belvedere und auf der
50 Cent-Münze die Wiener Sezession. Die 1 Euro-Münze würdigt Wolfgang
Amadeus Mozart und die 2 Cent-Münze Bertha von Suttner.
Insgesamt werden von der Nationalbanktochter Münze Österreich über
6 Millionen dieser Startpakete für Private im Gesamtwert von knapp 90
Mill. Euro (rund 1,2 Mrd. S) produziert. Den Konsumenten stehen damit
annähernd 200 Millionen Euro-Münzen - das sind rund 11 Prozent der
Startausgabemenge von 1,8 Mrd. Münzen - ab dem ersten Tag der
Euro-Umstellung zur Verfügung. Der Wert der 1,8 Mrd. Münzen beläuft
sich auf 672,7 Mill. Euro. Die höchste Stückanzahl entfällt auf die
10 und 1 Cent-Münze. Von ihnen werden 400 bzw. 350 Mill. Stück
produziert. Am wenigsten werden 5 Cent geprägt. Die geplante
Gesamtmenge an Euro-Münzen beträgt 2,1 Mrd. Münzen.
In allen 12 Euroländern sollen bis Jahresende 51,6 Mrd. Münzen im
Wert von 15,7 Mrd. Euro geprägt und für Münzrollen und Startpakete
vorbereitet sein. Der größte Anteil an dieser Zielmenge entfällt auf
die 1 Cent-Münzen. Von diesen werden bis dahin insgesamt über 9 Mrd.
Stück erzeugt, der geringste Teil auf 2 Euro-Münzen mit 2,7 Mrd.
Münzen. Der Gesamtwert der gesamten bis Jahresende erzeugten Münzen
beträgt 15,7 Mrd. Euro. Die gesamte geplante Produktionsmenge in
allen Euroländern beträgt 65,3 Mrd. Münzen.(APA)