Wien - "Emerging Architecture 2", die zweite Ausgabe der im
Vorjahr gegründeten jährlichen Präsentationsreihe junger Architektur
aus Österreich, ist von 6. 12. bis zum 15. 4. 2002 im Architekturzentrum Wien
(AZW) zu sehen. Die Bauten und Projekte von zehn Teams, die abseits
modischer Strömungen eigenständige, zukunftsträchtige Positionen
vertreten, werden wieder sowohl in der AZW-Wanderausstellung als auch in einer im Springer Verlag erschienenen Publikation
vorgestellt.
Für "Emerging Architecture 2" war es Kurator Otto Kapfinger
wichtig, "von der Wien-Zentrierung weg zu kommen". 75 Prozent der
präsentierten Bauten und Projekte sind aus den Bundesländern. In der
Schau vertreten sind die Teams bzw. ArchitektInnen cukrowicz.nachbaur
aus Bregenz, Maria Flöckner & Hermann Schnöll aus Salzburg, Erich
Gutmorgeth aus Innsbruck, Hans Gangoly sowie Gerhard Mitterberger aus
Graz sowie fasch&fuchs., Wolfgang Tschapeller, MARTERERMOOSMANN,
HOLODECK.at und gerner#gerner plus aus Wien.
Was die zehn Teams verbindet, ist die Distanz zum skulpturalen,
massiven Bauen und der Trend zur körperlosen, gerüst- und
membranhaften Raumdefinition. Die Projekte reichen von theoretischen
Arbeiten wie einer Studie über die Wiederverwertbarkeit von Gerüsten
bis zu Bauvorhaben bzw. bereits realisierten Bauten.
Ihre Positionen einer breiteren, auch
internationalen Öffentlichkeit vor- und somit gewisse heimische
Tendenzen herauszustellen, ist eines der Ausstellungsziele, so
Kapfinger, der als charakteristisch für die österreichische
Architekturlandschaft eine mitunter unüberschaubare Vielfalt
feststellt. "Es gibt nicht die zeitgenössische österreichische
Architektur."
Wieder werden die Arbeiten in zehn mobilen Boxen und mit einem
Kurzvideo präsentiert. Die erste Ausgabe der Schau war nach Wien in
Kopenhagen, Frankfurt am Main und Budapest zu sehen, für "Emerging
Architecture 2" interessieren sich bereits unter anderem Italien und
Frankreich.
Mit der Eröffnung der Schau - wodurch erstmals im AZW
zwei Ausstellungen parallel zu sehen sind - sowie der AZW-Bibliothek
im Oktogon nähere man sich allmählich der Gesamteröffnung des AZW, so
AZW-Leiter Dietmar Steiner. Allerdings sei die Bibliothek, deren
Bestand derzeit etwa 2.000 Titel und rund 80 Architekturzeitschriften
umfasst, vorerst nur bei eingeschränktem Betrieb (Mo, Mi, Fr 10-17.30
Uhr) zugänglich, da "noch ziemlich hohe, vom Bund zugesagte Mittel
fehlen". (APA)