Natur
Trinkwasser ist längst ein kostbares Gut
Internationale Konferenz in Bonn zu den Problemen nachhaltiger Wasserversorgung
Bonn - Fast 130 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche
pro Tag. Wo Menschen in den Industrieländern nur den Hahn aufdrehen,
verbringen Frauen und Mädchen in afrikanischen Ländern 40 Milliarden
Stunden jährlich mit Wasserholen. Das kühle Nass ist längst zum
kostbaren Gut geworden. Die Probleme nachhaltiger Wasserversorgung
für alle Menschen stehen ab Montag auf der Tagesordnung einer
Internationalen Konferenz in Bonn, zu der mehr als 1.000 Teilnehmer
erwartet werden.
1,2 Milliarden Menschen weltweit haben nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation WHO und dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF
keinen Zugang zu sauberem Wasser. 2,4 Milliarden verfügen über keine
Abwassersysteme und sanitären Anlagen, verunreinigtes Wasser ist für
80 Prozent der Todesfälle in Entwicklungsländern verantwortlich.
Der Kongress wird von den deutschen Ministerien für Umwelt und
Entwicklung veranstaltet und ist der zentrale deutsche Beitrag zur
Vorbereitung des nächsten Umwelt- und Entwicklungsgipfels Rio + 10,
der im September 2002 in Johannesburg stattfinden wird.
Ein zentraler Diskussionspunkt soll die Wasserversorgung in den
Entwicklungsländern sein. Aber auch die Reinhaltung von
Wasservorkommen und der sparsame Umgang mit Trinkwasser stehen auf
der Tagesordnung. Da weltweit 261 Flüsse und Seen zu mehreren Staaten
gehören, wollen sich die Experten auch mit Wegen zur
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Konfliktvermeidung befassen. (APA)