Werbung
Deutsche Privat-TV-Sender senken Werbepreise für 2002
Bei den Österreich-Vermarktern bleibe dagegen "alles beim Alten"
Die Vermarkter der großen deutschen
Privatsender senken nach Brancheninformationen ihre Spotpreise bei
zahlreichen TV-Sendungen. Grund sei neben enttäuschenden Quoten bei
einzelnen Sendungen die unsichere wirtschaftliche Lage, berichtete
der Branchendienst kressreport"
in seiner aktuellen Ausgabe. Die Vermarkter der österreichischen Werbefenster wollen die Tarife dagegen konstant halten, wie Rundruf am Freitag ergab.
"In Österreich haben wir das gleiche Preisniveau wie auch dieses
Jahr geplant", erklärte Stefanie Bleil, Verkaufsleiterin und
stellvertretende Geschäftsführerin von SevenOneMedia, dem Vermarkter
der Kirch-Sender. Auch bei der IPA-plus Österreich, Vermarkter der
Werbefenster der RTL-Gruppe, bleibt "alles beim Alten": "Es gibt
keinen Grund, die Preise zu verändern", hieß es auf Anfrage.
Schwache Quoten
Anders in Deutschland: Bei SAT.1 fallen laut "kressreport" die
Preise bei der Samstags-Ausgabe des Fußballmagaznis "ran" um 17
Prozent, bei der Freitags-Ausgabe der "Harald Schmidt Show" ebenfalls
um 17 Prozent und bei Stefan Raabs ProSieben-Show "TV total" um fünf
bis neun Prozent. Die Spotpreise für die neue Trash-Wettshow "Banzai"
würden sogar um 54 Prozent gesenkt.
IP Deutschland, Vermarkter der RTL-Gruppe in Deutschland,
verbilligt dem Bericht zufolge vor allem die Spotpreise beim
Familiensender Super RTL. So kosteten etwa die Wiederholungen der
"Traumhochzeit" am Samstagabend bis zu 38 Prozent weniger als
ursprünglich geplant.
Geringere Nachfrage
Generell sei bei der Ersteinbuchung der Spots die Nachfrage im
Vergleich zum Jahr 2000 nicht mehr dieselbe, so das Magazin. Die
Unternehmen träfen ihre Budget-Entscheidungen viel kurzfristiger und
warteten erstmal die wirtschaftliche Entwicklung ab. Noch im
vergangenen Jahr hatten beide großen Vermarkter im Herbst noch einmal
die Preise erhöht, da attraktive Werbe-Inseln zum Teil um ein
vielfaches überbucht waren.
(APA)