Innsbruck - Mit Haftstrafen zwischen dreieinhalb und vier Jahren endete der Prozess gegen fünf Tiroler, die den britischen Soldaten Derek Osborne am 4. Feber dieses Jahres mit Fußtritten so schwer verletzten, dass dieser wenige Stunden später starb. Der Schuldspruch erfolgte wegen "absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge". Staatsanwältin Andrea Klammer betonte, die Angeklagten seien "haarscharf einer Mordanklage" entgangen.NAch Stänkereien zum Raufhandel Die fünf unbescholtenen jungen Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren hatten gemeinsam die Innsbrucker Discothek Antico aufgesucht. Zwischen zwei der Angeklagten und Osborne sowie dessen Begleiter kam es zu Stänkereien und in Folge zu einem Raufhandel, bei dem Osborne einem der beiden das Jochbein zertrümmerte. Nachdem sie allesamt des Lokales verwiesen worden waren, wurden die beiden Mitglieder der britischen Militärbobmannschaft von den beiden Tirolern und deren Freunden gestellt. Als Osborne bereits wehrlos am Boden lag traten die fünf jungen Männer weiter auf ihn ein, sein Begleiter flüchtete. Urteile sind nicht rechtskräftig Der Strafrahmen von fünf bis zehn Jahren wurde von Richter Günther Öhler nicht ausgeschöpft. Als Begründung nannte er die reumütigen Geständnisse, Alkoholisierung und die Mitverantwortung des Opfers für die Auseinandersetzung. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. (hs, DER STANDARD Print-Ausgabe 30.11.2001)