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St. Paul - Die elektrische Stimulation des Gehirns könnte sich bei Parkinson-Patienten als erfolgreich erweisen. Forscher der Oregon Health and Science University gehen davon aus, dass bei langfristiger Behandlung Probleme, die durch das Medikament Levodopa entstehen, gelindert werden können. Das Mittel kann bei jahrelangem Einsatz zu Gleichgewichtsstörungen und Zittern führen. Die aktuelle Studie wurde im Wissenschaftsjournal "Neurology" der American Academy of Neurology veröffentlicht. Das Team um John Nutt von der Oregon Health and Science University untersuchte zwölf Parkinson-Patienten, denen vor ein bis drei Jahren Elektroden in das Gehirn eingepflanzt wurden. Zwei Tage lang überwachten die Forscher stündlich die Stimulatoren. Dabei zeigte sich, dass im eingeschaltenen Zustand der Stimulatoren Betroffene bei einem Gehtest um 13 Prozent besser abschnitten als im "Off"-Zustand. Die Patienten konnten schneller gehen. Andere Patienten absolvierten das Fingerklopfexperiment mit um 23 Prozent besseren Ergebnissen als die Vergleichsgruppe. Der Fingeklopftest misst die Dauer, mit der Parkinson-Patienten eine Bewegung initiieren. Zurzeit wird Patienten das Medikament Levodopa nicht oral sondern intravenös verabreicht. "Die Studie basiert auf der Annahme, dass die Verbesserung durch eine verlängerte Wirkung des Medikaments aufgrund der Stimuli erfolgt", erklärte Nutt. Dafür gebe es nun allerdings keine Beweise. Vielmehr solle in der Suche nach neuen Therapien der Fokus auf eine Verbesserung des "Off"-Zustandes gelegt werden, wenn das Medikament nicht wirkt. Die meisten Behandlungsformen konzentrierten sich auf eine verlängernde Wirkung von Levodopa. (pte)