Washington - Mehrere Personen, die nach den Terroranschlägen vom 11. September in den USA inhaftiert wurden, sind nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International misshandelt worden. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben forderte die Organisation US-Justizminister John Ashcroft auf, eine humane Behandlung der Häftlinge zu sicherzustellen. Laut Ashcroft wurden im Zuge der Ermittlungen 550 Personen festgenommen, die meisten von ihnen wegen Verletzung der Einwanderungsbestimmungen oder anderer Vorwürfe. Misshandlungen und Erniedrigungen Laut Amnesty wurde der Ägypter Mohammed Maddy in der Haft von Aufsehern misshandelt. Dem pakistanischen Studenten Hasnain Javed wurden von anderen Häftlingen die Zähne ausgeschlagen, ohne dass das Aufsichtspersonal eingriff. Eine weitere Gruppe Häftlinge wurde den Angaben zufolge Anfang November von Aufsehern gezwungen, sich auszuziehen, und der Kälte ausgesetzt. Weitere Vorwürfe beinhalten Entzug von Schlaf, Wasser und Nahrung. Amnesty forderte das Justizministerium auf, die Vorwürfe gegen die Festgenommenen, die Dauer ihrer Inhaftierung, ihre Haftorte und Informationen über ihre Herkunft zu veröffentlichen. Ashcroft wies die Vorwürfe auf einer Pressekonferenz zurück. Die Regierung müsse zwar die Rechte von Angeklagten schützen, aber auch das Leben der amerikanischen Bevölkerung. Bisher sei noch keine Klage gegen die Regierung eingereicht worden. (APA/AP)