Bregenz - Die Ankündigung von Verkehrsministerin Monika Forstinger (FPÖ), den zugesagten Bahnausbau zu verschieben, sorgt in Vorarlberg für Empörung. "Wir erwarten uns, dass die Ministerin Wort hält", verlangt Verkehrslandesrat Manfred Rein (VP). Aus Forstingers Versprechen, bis 2009 fast alle 131 österreichischen Straßentunnel zweiröhrig auszubauen, schließt Rein: "Wer so viel Geld hat, kann auch die dringende Verbesserung der Bahninfrastruktur finanzieren." Mit einer Verschiebung des weiteren Ausbaus der Arlbergstrecke, des barrierefreien Umbaus des Bahnhofs Feldkirch und der Modernisierung der Strecke zwischen Lauterach und St. Margrethen will sich auch die Opposition nicht abfinden. Die Grünen befürchten, dass "die Konkurrenzfähigkeit der Schiene endgültig abmontiert" wird, die SP sieht einen "Anschlag auf den ländlichen Raum". Auf Kritik der Grünen - "doppelbödige Politik" - stößt auch die jüngste verkehrspolitische Entscheidung der Landesregierung, der zweigleisigen Ausbau des Pfändertunnels. Gestern, Dienstag, wurde die Erweiterung beschlossen, um Bregenz zu entlasten und die Sicherheit zu verbessern. (jub) (DER STANDARD Print-Ausgabe, 28. 11. 2001)