Salzburg - Das Interesse hat selbst die Optimisten überrascht: Als Mitte November die Frist zur Einreichung von Projekten für ein antifaschistisches Denkmal am Salzburger Bahnhofsvorplatz zu Ende ging, stapelten sich insgesamt 278 Entwürfe aus 19 Staaten auf den Schreibtischen des städtischen Kulturamtes.Weltweites Echo Neben Österreichern und Deutschen reichten auch Iren, Belgier, Bulgaren und Ungarn Projektskizzen ein. Je ein Vorschlag aus Armenien, Thailand, Israel, Kolumbien und Indien liegt der fünfköpfigen Jury vor. "Es wird für die Jury nicht leicht", heißt es im Kulturamt der Stadt Salzburg. Einige Vorschläge scheiden zwar wegen ihres monumentalen Charakters aus Platz-und Kostengründen aus, der Großteil sei aber praktikabel, meint man im Amt. Unter den Bewerbungen für das Mahnmal für die Opfer des NS-Terrors seien zahlreiche "hochkarätige Künstler und Professoren diverser Akademien". Bis zum Jahresende sollen aus der Fülle von abstrakten wie auch realistischen Entwürfen fünf ausgewählt werden, die bis zur endgültigen Entscheidung im April 2002 detailliert ausgearbeitet werden sollen. Das internationale Echo für das rund zwei Millionen Schilling (145.000 Euro) teure Projekt bestätigt jene, die seit Jahren für ein derartiges Mahnmal eintreten. Wie vom S TANDARD berichtet, geht der Wettbewerb auf einen Gemeinderatsbeschluss von 1999 zurück, in dem eine damals bereits zehn Jahre alte Entschließung erneuert wurde. Der ursprüngliche Plan, das Denkmal nach den Plänen der verstorbenen Architektin Grete Schütte-Lihotzky auszuführen, musste fallen gelassen werden, da dieser Entwurf bereits im steirischen Knittelfeld realisiert worden ist. Parallel zum Antifa-Denkmal fasste das Stadtparlament auch den Beschluss, ein nach dem Ersten Weltkrieg entferntes Denkmal von Kaiserin Elisabeth wieder in Bahnhofsnähe aufzustellen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28. 11. 2001)