Musik
Anrainer wollen keine "Donauwelle"
Showensemble muss neuen Auftrittsort suchen
Wien - Jahrelang hat Frau Maria mit ihrem legendären Wiener Showensemble
"Donauwelle" im Meidlinger Cafe Raimann das Publikum begeistert - jetzt muss sie
sich einen neuen Auftrittsort suchen. Eine Anrainerin, die bereits wiederholt über
Lärmbelästigung geklagt hatte, war mit ihren Beschwerden letztendlich erfolgreich,
berichtete Frau Martina vom Cafe Raimann. Es gebe keine Vorführungen mehr. Die
Fans können jedoch hoffen: Ein neues Quartier sei bereits in Aussicht.
Die "Donauwelle" ist den Freunden der hohen und mitunter skurril-witzigen
Sangeskunst schon lange ein Begriff. Frau Maria, Herr Rene und zahlreiche weitere
Stars haben ihr Publikum mit einer Melange aus Operetten-Arien, Wiener-Liedern und
Schlagern (man denke an die berühmte Cover-Version von "Fiesta Mexicana")
verwöhnt. Aber auch Bauchtanz, Travestie und Instrumentalmusik gehörten zum
Repertoire.
Eine Dame, die im selben Haus wohnt, konnte sich mit den am Samstag über die
Bühne gehenden Auftritten aber offenbar nicht anfreunden. Sie habe die Behörde
darauf hingewiesen, dass das Kaffeehaus offiziell keine Bewilligung für
Live-Vorführungen dieser Art besitzt, berichtete Frau Martina. Die Kellnerin erinnerte
sich noch mit Schrecken an einen Besuch der Polizei - während eines Auftritts der
"Donauwelle" im Oktober.
Zwar hätten die Beamten den Künstlern noch erlaubt, ihr Programm zu Ende zu
bringen. Danach sei jedoch Schluss gewesen. Die notwendige Bewilligung will man
im Raimann nicht beantragen: "Da müssten wir einiges umbauen. Wir würden etwa
zwei Damen-WCs brauchen und eine Dämmung nach oben. Das rechnet sich nicht."
Laut Frau Martina könnte die "Donauwelle" schon bald in einem Lokal im 18. Bezirk
wogen. Nähere Angaben machte sie vorerst keine: "Denn es ist noch nicht
hundertprozentig sicher." Die bisherigen Gespräche mit dem dortigen Eigentümer
seien, so betonte sie, jedoch sehr positiv verlaufen. (APA)