Panorama
Norwegische Prinzessin Mette-Marit beschwert sich über Paparazzi
Zornesausbruch bei Diskussionsveranstaltung: "Lasst mein Kind in Ruhe"
Oslo - Die norwegische Prinzessin Mette-Marit hat
Pressefotografen wegen der Verfolgung ihres vierjährigen Sohnes
Marius sichtlich erregt die Leviten gelesen. Die 28-jährige Frau des
Kronprinzen Haakon gab am Montagabend in Oslo überraschend bei einer
Diskussion über Presseethik die ihr zugedachte Zuhörerrolle auf und
beschwerte sich vor mehr als 100 Journalisten über die
Rücksichtlosigkeit der nordeuropäischen Paparazzi. "Ein Vierjähriger
kann noch nicht verstehen, was passiert, wenn ein Fotograf mit seiner
gewaltigen Ausrüstung vor dem Bauch auf ihn zukommt", sagte sie. "Die Fotografen sind unhöflich und fragen nicht um Erlaubnis. Fragen sie doch, und man lehnt ab, fotografieren
sie trotzdem." Man möge sich vorstellen, was ein Vierjähriger über
das Wesen von Menschen lerne, wenn er derlei erlebe.
Mette-Marit hatte mit ihrem Zornesausbruch einen eher diplomatisch gehaltenen Redebeitrag ihres gleichaltrigen Mannes Haakon unterbrochen. Der norwegische Thronfolger bezeichnete
dabei den Schutz von Marius als wichtigste Aufgabe seiner Familie.
Nachdem Mette-Marit ihre offenbar spontane Anklageerhebung beendet
hatte, meinte der Kronprinz: "Ich freue mich, dass die Frage der
Grenzziehung im Verhältnis zu unserer Privatsphäre hier ernst
genommen wird. Gegenseitiger Respekt beider Seiten ist dabei das
tragende Element." (APA/dpa)