Der Computerwurm "Code Red" war nach Vermutung einiger Sicherheitsexperten ein Test für Computerprogramme, mit denen ein Staat in Kriegszeiten das Internet lahm legen könnte. "Code Red", dessen Ursprung weiter unbekannt ist, hatte im Juli innerhalb weniger Stunden hunderttausende Server befallen. Obwohl sich die Wirkung bald abschwächte, kostete das "Stopfen" von Sicherheitslücken sowie die Reparatur der angerichteten Schäden mehrere Milliarden Dollar. Legal, illegal,... Wie Carolyn Meinel, eine Expertin für Computersicherheit, in der Dezember-Ausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" berichtet, arbeiten in den USA Geheimdienste und Hacker bereits seit längerem zusammen, um das Internet gegen Angriffe zu schützen, aber auch, um selbst neue Waffen für den Cyber-Krieg zu schmieden. Solche Kontakte am Rande oder jenseits der Legalität setzen die Tradition "verdeckter Operationen" fort, mit denen unerwünschte Regierungen entmachtet oder einzelne Staaten destabilisiert werden sollen. Unfreiwillige Teilnahme Bei Computerangriffen werden wie bei "Code Red" private Computer heimlich infiltriert, als "Zombies" rekrutiert und zur Teilnahme an der nächsten Angriffswelle gezwungen. So zwang "Code Red" unzählige Computer, die Web-Site des Weißen Haues mit Datenmüll zu überschwemmen. Ein ausgewachsener Cyberspace-Krieg könnte auf diese Weise in den Industrieländern, deren Nachrichten-, Transport- und Verkehrswesen immer mehr vom Internet abhängen, ungeahnte Schäden anrichten. Auch könnte das gesamte Internet unbrauchbar werden, weil die üblichen Reparaturmaßnahmen versagen, warnen Experten. Vorsicht ist geboten Das beste Abwehrmittel ist der sorgsame Umgang mit Informationen aus unbekannter Quelle. E-Mail-Anlagen, speziell wenn es sich dabei um Programme handelt, sollte man unter keinen Umständen öffnen, wenn man auch nur den geringsten Zweifel über deren Herkunft hegt. (APA)