Zamboanga - Das Geiseldrama auf den Philippinen ist unblutig zu Ende gegangen: Die Moslemrebellen ließen am Mittwoch mehr als sechzig Menschen frei, wie ein Regierungsunterhändler in der südphilippinischen Stadt Zamboanga mitteilte. Die Rebellen der Moro Nationalen Befreiungsfront (MNLF) hatten die mehrheitlich christlichen Zivilisten am Dienstag als menschliche Schutzschilde gegen Angriffe der Streitkräfte in ihre Gewalt gebracht und mit ihrer Ermordung gedroht. Nach zwölfstündigen Verhandlungen Nach Angaben philippinischer Medien stiegen die rund 200 Kämpfer der Moro-Nationalen Befreiungsfront (MNLF) am Mittwochmorgen nach zwölfstündigen Verhandlungen mit der philippinischen Armee in acht Militärlastwagen, die sie in ein Lager der Moslemguerilla außerhalb der Stadt bringen sollten. Die Geiselnehmer hatten sich zuletzt in einem Haus am Stadtrand von Zamboanga verschanzt. In der Nacht hatten die Rebellen und dem Kommando von Julhambri Misuari, einem Neffen des abtrünnigen Gouverneurs Nur Misuari, zunächst 23 Geiseln freigelassen. Die Armee hatte die Verhandlungen nach eigenen Angaben geführt, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Am Dienstag waren bei den Kämpfen 27 Menschen getötet worden. Die Rebellen, die sich tagelang im Gouverneursgebäude von Zamboanga verschanzt hatten, waren mit ihren Geiseln zu dem anderen Haus geflüchtet. Nur Misuari war am Wochenende wegen Rebellion in Malaysia festgenommen worden.(APA)