Skopje - Der mazedonische Justizminister Idzet Memeti hat 88 inhaftierte albanische Untergrundkämpfer zur Begnadigung vorgeschlagen. Er habe die Namen in einer Liste an Staatspräsident Boris Trajkovski übermittelt, teilte das Ministerium des zur albanischen Volksgruppe gehörenden Politikers am Montag in Skopje mit. Es handelt sich um acht verurteilte Freischärler und 80 Personen, die wegen angeblicher Mitgliedschaft in der "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) in Untersuchungshaft sitzen. Sie wurden vor 26. August festgenommen. Trajkovski soll die Albaner persönlich begnadigen. Der mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski hatte dem von der NATO und internationalen Vermittlern geforderten Amnestiegesetz für die Rebellen eine Absage erteilt. Die mazedonische Verfassung fordert eine Parlamentsentscheidung über eine Begnadigung, die Skopje bisher umgangen hat. Auseiunandersetzungen in Tetovo Die Amnestie für Mitglieder der UCK, die bis zum 26. September ihre Waffen abgegeben haben und keine Verbrechen gegenüber Zivilisten begangen haben, ist nach Angaben der jugoslawischen Nachrichtenagentur Tanjug Bestandteil der Übereinkunft zur Lösung der Krise in Mazedonien, die von Vertretern der Slawen und Albaner und internationalen Vermittlern unterzeichnet wurde. In Tetovo soll es auch am Montag wieder zu Zwischenfällen gekommen sein. Unbekannte sollen den slawischen Mazedonier Tomo Dojninosko zusammengeschlagen haben, meldete Tanjug. Außerdem sollen Albaner einen Mann festgenommen haben, der auf Intervention eines Vertreters der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) freigelassen wurde. (APA/dpa/Tanjug)