Panorama
Nach dem Tunnel-Baustopp: Das längere Leben am Abgrund
Wiener Gemeinderätin Pilz: "Die Bevölkerung trägt diese Baustelle Zähne knirschend"
Wirklich heimelig ist es an diesem Montagmorgen wohl nirgends in Wien. Hier, am äußersten westlichen Zipfel der Stadt ist sie allerdings schlichtweg überwältigend, die vernieselte, winddurchblasene und vom Gatsch übersteigerte Herbsttristesse.
Ein beaktenkofferter Mann eilt mit aufgestelltem Kragen die Stiege zum Holzsteg hinauf. Und wieder hinunter. Und drüben den zweiten Steg wieder hinauf. Und dann erst wieder runter zur Schnellbahnstation Hadersdorf-Weidlingau. Glückliche Menschen sehen anders aus. Schließlich fehlt die Perspektive: Das Provisorium für den Bau des Westknotens vom Lainzer Tunnel wurde zur Permanenzeinrichtung. Und zumindest für ein zusätzliches halbes Jahr verlängert -
der Baubescheid war nach dem Einspruch einer Bürgerinitiative vom Verwaltungsgerichtshof aufgehoben worden, jetzt muss das Verfahren neu abgewickelt werden (DER STANDARD berichtete).
"Die Bevölkerung trägt diese Baustelle Zähne knirschend. Vielleicht auch, weil man grundsätzlich für den Ausbau der Bahn ist", berichtet Sigrid Pilz, Grüne Gemeinderätin
und Anrainerin des größten Gatschlochs von Wien. "Aber wenn das dann noch mutwillig verlängert wird, weil die Behörde das nicht ordentlich abwickeln kann - dann wird
das zur Wut. Und zur Ohnmachtserfahrung."
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