Wien - Weltweit agierende Konzerne und ebenso global aufgestellte Umweltschutzorganisationen wie der World Wide Fund for Nature (WWF) ziehen zunehmend an einem Strang, etwa im Bereich des Klimaschutzes. Jüngstes Beispiel: Der französische Multi Lafarge, weltgrößter Zementhersteller, hat sich im Rahmen des WWF-Klimaschutzprogrammes verpflichtet, seine Kohlendioxid-Emissionen bis 2010 um 15 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken. "Das entspricht dem doppelten CO-Ausstoß der Schweiz. Da sieht man einmal das privatwirtschaftliche Potenzial lange vor den zähen Diskussionen und Entscheidungen der Politik", lobt WWF-Präsident Claude Martin die neue "Partnerschaft". Der WWF hat im "Climate-Saver"-Programm mittlerweile Konzerne wie IBM, Johnson & Johnson oder Nike "unter Vertrag". Die Firmen investieren in den Klimaschutz und können mit entsprechenden Gütesiegeln im Werbeauftritt ihr Ökobewusstsein hervorstreichen. Die Wirtschaft werde auf diese Weise zum "zentralen Hoffnungsträger" im Kampf gegen den Klimawandel. Öko-Waldnutzung Auch im Bemühen, das Nachhaltigkeitsprinzip im Sinne der Erhaltung der Lebensgrundlagen durchzusetzen, komme den Konzernen "größere Verantwortung zu als der Politik", sagt der WWF. So haben sich knapp 800 Firmen, die gemeinsam für rund acht Prozent des weltweiten Holzverbrauchs stehen, dem "Global Forest and Trade Network" angeschlossen. Die Unternehmen haben sich verpflichtet, zunehmend auf Waldprodukte aus sozial und ökologisch verträglicher Nutzung gemäß den Anforderungen des internationalen FSC-Gütesiegels für Waldbewirtschaftung umzusteigen und entsprechendes Marketing zu betreiben. Unter den 26 österreichischen Mitgliedern des Netzwerkes finden sich Großbetriebe wie Baumax, Obi oder Neckermann sowie kleinere Spezialanbieter wie Gea oder Mürnseer. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25. 11. 2001)