San Sebastian - Bei einem Terroranschlag in Nordspanien sind am Freitagabend zwei baskische Polizisten getötet worden. Nach neuesten Angaben des Innenministeriums feuerte ein Vermummter aus nächster Nähe mehrere Schüsse auf die beiden Beamten - eine Frau und ein Mann - ab, als diese in der Kleinstadt Beasain nahe San Sebastian auf einer Kreuzung den Verkehr regelten. Die Behörden machten die baskische Untergrundorganisation ETA für den Anschlag verantwortlich. Der Attentäter sei zunächst zu Fuß geflüchtet und dann zusammen mit einem Komplizen in einem Auto entkommen. Die 34-jährige Polizistin, Mutter dreier Kinder, starb durch einen Kopfschuss noch am Tatort. Sie ist die erste Beamtin der 1982 gegründeten baskischen Polizei ("Ertzaintza"), die bei einem Attentat getötet wurde. Ihr zwei Jahre jüngerer Kollege wurde in Hals und Rücken getroffen und erlag rund zwei Stunden später während einer Notoperation im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Ministerpräsident Jose Maria Aznar verurteilte das Attentat. Von Lima aus, wo er an einem Gipfel iberoamerikanischer Staaten teilnimmt, rief er zur Geschlossenheit im Kampf gegen die ETA auf. Der Vertreter des Innenministeriums im Baskenland, Enrique Villar, machte die Untergrundorganisation ETA für den Mordanschlag verantwortlich. Dritter Anschlag in knapp Wochen Es war bereits der dritte Anschlag in knapp drei Wochen. Am 6. November hatte die ETA in Madrid eine Autobombe gezündet und dabei fast 100 Menschen verletzt. Am Tag darauf erschossen Terroristen im Baskenland einen Richter. Zu diesen Attentaten hat sich die baskische Separatistenorganisation bereits bekannt. Erst am Dienstag waren zudem bei der Explosion einer Bombe in Bilbao zwei weitere Beamte der baskischen Polizei verletzt worden. Bei Anschlägen der ETA sind seit 1968 in Spanien mehr als 800 Menschen getötet worden, 15 davon in diesem Jahr. Seitdem die Separatisten im Jänner 2000 ihren einseitig erklärten Waffenstillstand nach 14 Monaten aufkündigten, sind bei den der ETA zugerechneten Anschlägen 38 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer waren Lokalpolitiker, Polizisten und Angehörige der Streitkräfte.(APA/dpa/AP)