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Wien - Die Wiener Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann hat in einem Interview in der Dezember-Ausgabe von "News über uns" (NU), der Zeitschrift der "Arbeitsgemeinschaft jüdisches Forum", die FPÖ in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt: "Ich beschränke die Kontakte auf ein absolutes Minimum. Meine Mutter hat mir schon als kleines Kind verboten, mit Nazis oder der 'Nazi-Brut' wie sie es genannt hat, zu spielen oder mich zu unterhalten", so Pittermann auf die Frage, wie es ihr mit Kontakten mit FPÖ-Politikern gehe. Pittermann, Tochter einer jüdischen Mutter und des früheren SPÖ-Parteivorsitzenden und Vizekanzlers Bruno Pittermann, ortet bei allen österreichischen Parteien ein belastetes Verhältnis zum Judentum: "Antisemiten kann man überall begegnen. Vielleicht noch am wenigsten muss man sagen bei den Grünen, die sich mental sehr unter Kontrolle haben." Auch an der SPÖ übt Pittermann Kritik, und das trotz der Erklärung des früheren Bundeskanzlers Franz Vranitzky zur Mitschuld Österreichs am Holocaust oder des Hinweises des SP-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer zu den braunen Flecken in seiner Partei. "Antizionismus ist nur ein euphemistisches Wort für Antisemitismus. Alles, was ich gegen Juden nicht sagen kann, kann ich gegen Israel sagen. Die SPÖ ist nicht frei von solchen Regungen, und dagegen muss man arbeiten", sagte Pittermann. (APA)