Wien - Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, sollen künftig die Ausbildungskosten ersetzt werden. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl hat in einem Pressegespräch die Schaffung eines "Berufsausbildungsschecks" vorgeschlagen, über den den begünstigten Unternehmen die Kosten für den Besuch der Berufsschule abgegolten werden sollen. Finanziert werden soll das Modell über die weitere Entlastung bei den Lohnnebenkosten, die die Regierung für 2003 versprochen hat. "Kleine interne Umverteilung" Bei dem zwei Mrd. S teuren Modell zur Förderung der Lehrlingsausbildung handle es sich um eine "kleine interne Umverteilung zugunsten der Kleinen". Für den Besuch der Berufsschule müssten etwa zwei Arbeitsmonate aufgewendet werden, die nach dem Leitl-Modell mit je 6000 S im ersten, 8000 S im zweiten und 10.000 S im dritten Lehrjahr kompensiert würden. Rund 90 Prozent der Ausbildungsbetriebe sind kleine und mittlere Unternehmen. Aber auch die großen Unternehmen sollen gefördert werden, sofern sie sich eben um den Berufsnachwuchs kümmern. Duale Ausbildung Generell sieht Leitl die "duale Ausbildung" (Lehre/ Berufsschule) als "hervorragendes" und nach wie vor leistungsfähiges, wenn auch für die Unternehmen teures Modell an. Nach Rechnung der Wirtschaftskammer (WKÖ) sind heuer in den ersten zehn Monaten mehr Lehrverträge abgeschlossen worden als im Vorjahr. (APA, miba, DER STANDARD, Printausgabe 24.11.2001)