Salzburg - Das Pinzgauer Rind, die klassische Rinderrasse der Alpen, droht auszusterben. Derzeit gibt es bestenfalls noch ein paar Tausend reinrassige Pinzgauer auf den alpinen Weiden. Alles, was sonst noch unter "Pinzgauer" gehandelt wird, sind Kreuzungen mit anderen Rassen. Dabei wären die Pinzgauer eigentlich ein ideales Biorind: Neben der hervorragenden Fleischqualität spricht vor allem ihr Appetit auf Gras für sie, die Pinzgauer benötigen wenig Kraftfutter. Einziger Nachteil: Die Tiere legen langsamer an Gewicht zu, die Produktionskosten für die Bauern sind höher als bei anderen Rassen. Das einzige Hörndlvieh rein österreichischen Ursprungs Aufgrund der schwindenden Bestände haben die EU-Behörden das einzige Hörndlvieh rein österreichischen Ursprungs auf die Liste der bedrohten Nutztierarten gesetzt. Für die österreichischen Agrarpolitiker ein Erfolg: Damit könne die Zucht wieder gefördert werden. Langfristig dürfte aber nur ein geändertes Konsumentenverhalten das Überleben der bedrohten Art sichern. Das Land Salzburg will jetzt mit einem speziellen Marketingprogramm die Nachfrage steigern. Essen, um zu schützen; dieses Motto gilt auch für die heimischen Flusskrebse. Sie sind durch die vom amerikanischen Signalkrebs eingeschleppte Krebspest bedroht. Nur wenn mehr Krebse in den Kochtöpfen landen, werden sie auch wieder gezüchtet. Umweltschützer hoffen also auf die Mitwirkung der Gourmets beim Artenschutz. (neu, DER STANDARD Print-Ausgabe 23.11.2001)