Düsseldorf - Der weltweit zweitgrößte Energiekonzern E.ON ist mit dicker Brieftasche auf Einkaufstour in den USA. "Wir möchten mittelfristig zur Spitzengruppe der größten Energieversorger in den USA gehören", sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Hartmann der "Financial Times Deutschland" am Donnerstag. Die E.ON AG habe sich vorgenommen, schon sehr bald noch zwei große Energieunternehmen in den Vereinigten Staaten zu kaufen. Namen nannte er dabei nicht. Der Düsseldorfer Konzern hatte erst im April einen "Doppelsprung" nach Großbritannien und die USA bekannt gegeben. Mit der Übernahme des Londoner Versorgers Powergen und dessen US-Tochter LG&E rückt E.ON auf den zweiten Platz hinter dem französischen Staatskonzern EdF vor. Für diesen größten Kauf in der Konzerngeschichte erwartet E.ON in den nächsten Wochen die Genehmigung der EU-Kommission in Brüssel. Der Powergen-Kaufpreis beträgt gut 15 Mrd. Euro (206 Mrd. S). Den E.ON-Finanzierungsspielraum für Unternehmenskäufe bezifferte Hartmann auf 35 Milliarden bis 40 Mrd. Euro einschließlich möglicher Kredite. Nicht berücksichtigt seien jedoch mögliche Erlöse aus weiteren Verkäufen von Randaktivitäten. So wolle sich E.ON 2002 vom Aluminiumhersteller VAW und dem Logistikanbieter Stinnes trennen. Der Verkauf des Spezialchemieanbieters Degussa und der Immobilienfirma Viterra stünden mittelfristig auf dem Programm. (APA/dpa)