Buenos Aires - Nur einen Tag nach seiner Freilassung aus mehr als fünfmonatiger Untersuchungshaft hat der frühere argentinische Präsident Carlos Menem (71) Anspruch auf eine erneute Kandidatur zum höchsten Staatsamt erhoben. In seiner Heimatprovinz La Rioja kündigte er am Mittwoch vor tausenden Anhängern den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur 2003 für die peronistische Partei PJ an. Menems zweite Amtszeit war von ungewöhnlich vielen Skandalen geprägt Zugleich griff er Amtsinhaber Fernando de la Rua frontal an. Der Präsident solle endlich aufhören, sich mit dem Hinweis auf das angeblich schwere Erbe der Regierung Menem aus der Verantwortung stehlen zu wollen. Die zwei Amtszeiten Menems (1989-1999) waren jedoch von ungewöhnlich vielen Skandalen und Korruptionsvorwürfen sowie einer Verdoppelung der Auslandsschulden geprägt. Untersuchungshaft wegen Vorwurf illegaler Waffenexporte Menem hatte bis Dienstag wegen des Vorwurfs in Untersuchungshaft gesessen, Kopf einer kriminellen Vereinigung zum Zwecke illegaler Waffenexporte gewesen zu sein. Der Oberste Gerichtshof bezeichnete die vorliegenden Beweise in einer umstrittenen Entscheidung jedoch als völlig unzureichend und ebnete damit Menem und mehreren seiner damaligen Minister und Mitarbeiter den Weg in die Freiheit. (APA/dpa)