Für kurze Zeit schien es, als hätte der Kultursprecher der Wiener ÖVP, Andreas Salcher, mit einer mittleren Sensation aufwarten können und ein unbekanntes Stück von William Shakespeare entdeckt. "Weh' dem, der lügt, sagt Shakespeare", beginnt Kultursprecher Salcher eine dringliche Anfrage im Gemeinderat an den Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, um diesem dann eine Lüge in der Causa "Direktorenfindung für das Theater in der Josefstadt bzw. im Rabenhof" vorwerfen zu können. Leider wurde die kulturpolitische Sensation dann zurückgenommen, weil der Kultursprecher draufgekommen ist, dass das Stück doch von Grillparzer stammt. Wie die Verwechslung zustande kam, ist unklar (vielleicht hat Salcher an eine "W"-Trilogie gedacht - "Was ihr wollt", "Wie es euch gefällt" und eben "Weh' dem, der lügt"). Jedenfalls sollte künftig der Kultursprecher der Wiener ÖVP vor der Verwendung klassischen Bildungsguts doch lieber nach der Methode der Millionenquiz-Sendungen vorgehen und sicherheitshalber den Joker einsetzen: fifty-fifty , Publikumsbefragung oder am besten einen einschlägig gebildeten Freund anrufen! Franz Morak hilft sicher gerne aus.