Paris - Die verschiedenen Reaktionen der Gesellschaft zur
Bestrafung der Verbrechen sind das Thema der 12. Ausgabe des
"Festival du film d'histoire", das am Mittwoch im
südwestfranzösischen Pessac bei Bordeaux startete.
Die Eröffnungsdebatte war - naheliegend - den Terroranschlägen in New York und
Washington vom 11. September gewidmet. Mario Bettati,
Völkerrechtsprofessor an der Universität Paris II, erörterte dabei
die völkerrechtlichen Möglichkeiten der Einmischung in die inneren
Angelegenheiten der Staaten in Erwiderung auf den internationalen
Terrorismus.
Aufgeführt werden 48 Spielfilme, darunter einige Klassiker wie "La
Verite" von Clouzot, "Z" von Costa-Gavras oder "Mignight Express" von
Alan Parker, sowie rund 20 Dokumentarfilme. An dem Wettbewerb
beteiligen sich 10 unveröffentlichte historische Dokumentarfilme. Die
Preisverleihung findet am Sonntag statt.
Neben Historikern, Cineasten und Schauspielern beteiligen sich an
den traditionellen Debatten des Geschichtsfilm-Festivals - die heuer
dem Thema "Schuld und Sühne" gewidmet sind - auch Richter, Anwälte
und Vertreter von Vereinigungen zum Schutz der Häftlinge wie etwa dem
"Observatoire International des Prisons".
Unter den heuer vorgeführten Dokumentarfilmen befindet sich auch
der Streifen "Video Transferts", der von den Insassen der Haftanstalt
von Gradignan (Gironde) verwirklicht wurde. Zu sehen sind weiters
einige "Raritäten", wie etwa ein Film aus dem Jahr 1921 zur
Geschichte der Hexerei des Dänen Benjamin Christensen und "Der Herr
der Fliegen" von Peter Brook, eine 1963 verwirklichte Verfilmung des
gleichnamigen Romans von William Golding.
Auf dem Programm des Festivals steht auch eine Konferenz mit dem
ehemaligen französischen Justizminister Robert Badinter, auf dessen
Initiative die Tosesstrafe in Frankreich 1981 abgeschafft wurde.
Badinter leitet eine Debatte rund um Victor Hugo, Autor von "Der
letzte Tag eines Verurteilten". (APA)
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