Kulturpolitik
Restitution: Einstimmiger Beschluss des Wiener Gemeinderats
Grüne stimmten dem Bericht dann doch zu
Wien - Der Wiener Gemeinderat hat am Mittwoch den Bericht
zur Restitution von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen
des Historischen Museums der Stadt Wien sowie der Wiener Stadt- und
Landesbibliothek einstimmig angenommen. Auch die Grünen stimmten letztlich zu,
obwohl sie noch zu Beginn der Debatte wegen "sprachlicher und
rechnerischer Ungenauigkeiten" ihre Ablehnung angekündigt hatten.
In der Gemeinderatsdebatte zu dem Bericht kritisierte die Grüne
Abgeordnete Marie Ringler die oberflächliche Ausführung des Berichts.
Sie beantragte außerdem - erfolglos - die Aufnahme von Vertretern der
Israelitischen Kultusgemeinde und der "Claims Conference" in die
Wiener Restitutionskommission. Mailath-Pokorny sicherte den Grünen
zu, die kritisierten Mängel zu beheben; worauf die Grünen
dem Bericht doch noch ihre Zustimmung zu gaben.
Alle vier Gemeinderatsfraktionen hoben anschließend die Bedeutung der
Aufarbeitung hervor: VP-Stadtrat Peter Marboe
bezeichnete den Bericht als Nachweis für die Ernsthaftigkeit der
Restitutionsbemühungen. Gerald Ebinger (F) sprach von der Hoffnung,
"dass dieses traurige Kapitel in ein bis zwei Jahren aufgearbeitet
wird". Michael Ludwig (S) betonte dagegen, dass auch in Zukunft kein
Schlussstrich gegenüber der Vergangenheit gezogen werden könne.
(APA)