Wien - Das Gutachten der Steuer- und Wirtschaftsprüfer Leitner & Leitner zeigt für die Krankenkassen ein teils dramatisches Bild. So wird in dem Papier darauf hingewiesen, dass der Ausgleichsfonds der Krankenversicherungsträger nicht in der Lage ist, die errechneten Liquiditätslücken der einzelnen Krankenversicherungsträger für den Betrachtungszeitraum Juli 2001 bis Juni 2002 abzudecken. Deshalb müssten strukturelle Änderungen vorgenommen werden. Die Sanierung könne ausgaben- und/oder einnahmenseitig erfolgen, heiße es in dem Gutachten. "Gravierende Probleme" weisen insgesamt zehn Kassen auf. Bei ihnen liegt der Deckungsgrad (Abdeckung der Leistungen durch Einnahmen) unter 98 Prozent. Während die Gebietskrankenkassen Vorarlbergs, Salzburgs und Niederösterreichs aber wenigstens noch einen positiven Finanzmittelstand per 30. Juni 2002 erwarten können, ist dies bei den Gebietskrankenkassen Wiens, Tirols, der Steiermark, Kärntens und des Burgenlands sowie bei der Versicherungsanstalt der Bauern nicht mehr der Fall. Gut stehen momentan nur zwei Kassen da, die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse sowie die Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft, die jeweils Liquiditätsüberschüsse aufweisen. Ebenfalls keine akuten Probleme werden von den Gutachtern bei der Versicherungsanstalt der Eisenbahnen sowie bei der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter. Beide weisen einen Deckungsgrad von über 99 Prozent auf. In beiden Fällen bestehen ausreichende Finanzmittelreserven, um den Abgang zu bedecken. (APA)