Alltag
"Als alleinstehende Frau wurde permanent auf mich eingedroschen"
Die Neuseeländische Premierministerin Helen Clark bezeichnet ihre Ehe als "notwendiges Übel"
Auckland - In ungewohnter Offenheit hat sich die
neuseeländische Premierministerin Helen Clark zu ihrer Ehe und
Gerüchten geäußert, sie sei "eine unfruchtbare Lesbe". Die Heirat sei
für sie ein "notwendiges Übel" gewesen, um den üblen Nachreden über
ihr Privatleben ein Ende zu setzen, verriet die 51-jährige in der in
dieser Woche erschienenen Biographie "Helen: Porträt einer
Premierministerin".Psycho-Gewalt gegen Alleinstehende
"Als alleinstehende Frau wurde permanent auf mich eingedroschen.
Mir wurde vorgeworfen, ich sei Lesbe, ich lebe in einer Kommune,
hätte Trotzkisten und Schwule als Freunde, ich sei instabil und
unfähig, mich auf etwas richtig einzulassen."
Heirat für die Öffentlichkeit
Sogar ein hochrangiger Politiker ihrer eigenen Partei habe sie
damals als "unfruchtbare Lesbe" bezeichnet. Über ihren damaligen
Freund und jetzigen Ehemann Peter Davis habe er verbreitet, dieser
sei schwul. "Wenn ich nicht in die Politik gegangen wäre, hätte ich
auch nicht geheiratet. Und ich bin mir sicher, dass unsere Beziehung
genauso wäre, wie sie heute ist."
Clark ist seit 1999 neuseeländische Premierministerin. Die
Labour-Politikerin ist Umfragen zufolge eine der beliebtesten
RegierungschefInnen, die das Land je hatte. (APA)