Copper Mountain – Der Weltcup-Riesentorlauf der Damen in Copper Mountain endete mit einem Überraschungssieg. Die Norwegerin Andrine Flemmen gewann auf dem flachen Hang in Colorado fast genau ein Jahr nachdem sie sich in Aspen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Die 26-Jährige setzte sich in überzeugender Manier in 2:23,81 Minuten mit 0,67 Sekunden Vorsprung auf die Kanadierin Allison Forsyth und mit 0,69 auf die Schweizerin Sonja Nef durch. Für die österreichischen Damen gab es im Vergleich zu Sölden einen kleinen Rückschlag: Michaela Dorfmeister kam als Beste auf den siebenten Platz, Alexandra Meissnitzer wurde vor Brigitte Obermoser Zehnte.

Hofgard-Nilsen überraschte als Fünfte

Für Flemmen war es nach Sölden im Oktober 1997 erst der zweite Sieg in ihrer Parade-Disziplin, doch wird dieser Erfolg sicher eine ganz andere Bedeutung für sie haben. Denn nach der Knieverletzung im Vorjahr scheint sie nun stärker zu sein als zuvor. Neben Flemmen überraschte aber auch ihre Landsfrau Stine Hofgard-Nilsen, die mit Platz fünf ebenfalls deutlich aufzeigte. Sonja Nef, im ersten Durchgang noch ex aequo mit Flemmen voran, kam aber als Dritte noch auf das Podest und übernahm damit auch die Führung im Gesamtweltcup.

Oberen Teil verbremst

Die holte sie sich von Michaela Dorfmeister, die diesmal nicht auf dem Stockerl zu finden war. Und das, obwohl sich die Niederösterreicherin in guter Form befindet. Doch im ersten Lauf verlor sie – wie auch Brigitte Obermoser – im obersten Teil zu viel, um vorne dabei zu sein. Da half auch die drittbeste Zeit im zweiten Durchgang nichts mehr, sie schob sich nur von Rang acht auf Platz sieben. "Aber in Val d'Isere sieht es sicher schon wieder ganz anders aus", hofft die Niederösterreicherin.

Meissnitzer mit gelungenem Comeback

Die positive Überraschung aus österreichischer Sicht war aber Alexandra Meissnitzer als Zehnte. Die Salzburgerin, die in Sölden wegen ihrer Knie-Therapie noch hatte pausieren müssen, zeigte bei ihrem "zweiten Comeback" eine sehr gute Vorstellung. Auf einem Hang, den sie gar nicht liebt, denn beim ersten Antreten hatte sie vor zwei Jahren kurz vor ihrer schweren Verletzung mit dem 16. Platz vorlieb nehmen müssen. "Ich war auch im Training hier nicht wirklich gut dabei, umso mehr freut mich dieses Ergebnis. Ich bin ein gutes Rennen gefahren und vor allem weiß ich, dass ich noch das eine oder andere Zehntel drinnen habe." (APA)