Algier - Bei einem Bombenanschlag auf einem belebten Busbahnhof im Zentrum der algerischen Hauptstadt Algier sind am Dienstag mindestens 29 Personen verletzt worden. Zwei der fünf schwer Verletzten wurden durch die Wucht der Explosion die Beine abgerissen, wie die Behörden mitteilten. Der offenbar selbst gefertigte Sprengsatz war offenbar in einer Tasche versteckt, die der oder die Attentäter auf dem Gelände hatten stehen lassen. Niemand hat sich bisher zu der Tat bekannt; die algerischen Behörden schreiben derartige Anschläge zumeist militanten Moslems zu. Der Anschlag, der sich im morgendlichen Berufsverkehr auf dem Busbahnhof Tafourha im Zentrum von Algier ereignete, richtete schwere Schäden Zahlreiche Studenten hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion auf dem Freiluft-Bahnhof auf. Auf dem Boden lagen, inmitten von großen Blutlachen, Lehrbücher und Studienhefte der Opfer. In der algerischen Regierung wurde die Sorge laut, islamische Extremisten könnten den Fastenmonat Ramadan dazu benutzen, das Land mit einer neuen Terrorwelle zu überziehen. Zunächst noch kein Bekennerschreiben Nach einer Phase relativer Ruhe war das Attentat auf dem Bahnhof der erste Anschlag seit am 29. August, als eine Bombe in Algier 34 Menschen verletzte. Ein Bekennerschreiben zu dem jüngsten Anschlag gab es zunächst nicht. Seit der Annullierung der Wahlen von 1992, bei denen sich ein Sieg der Islamisten abzeichnete, hatte sich ein jahrelanger Gewaltkonflikt zwischen radikalen Islamisten und dem algerischen Militär entwickelt, in dessen Verlauf nach offizieller Schätzung mindestens 100.000 Menschen starben. Die Gewalt in Algerien eskalierte, nachdem die Streitkräfte den Wahlsieg der Islamischen Heilsfront (FIS) nicht anerkannt hatten. (APA/Reuters/AP)