Berlin - Für die humanitäre Hilfe in Afghanistan sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen bis zum März nächsten Jahres an die 600 Millionen US-Dollar nötig. Der Sprecher des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) Stefan Telöken sagte am Montag im Westdeutschen Rundfunk (WDR), weit mehr als 100.000 Menschen seien nach Pakistan geflohen. In Afghanistan selbst hätten schon vor den Terroranschlägen in den USA am 11. September bis zu eine Million Menschen ihre Heimatorte verlassen. Hilfslieferungen nach Afghanistan habe es auch in den vergangenen Wochen gegeben. "Aber es war nicht genug. Hier muss noch viel geschehen", sagte der Sprecher. Im Augenblick sei eine Fortsetzung dieser Hilfslieferungen aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Es gebe aber Anlass zur Hoffnung, dass in möglichst naher Zukunft die Hilfseinsätze in großem Maßstab wieder aufgenommen werden könnten. In der Vergangenheit seien 80 Prozent der Hilfslieferungen aus dem Ausland über den Süden Afghanistans ins Land gekommen, wo derzeit gekämpft werde. Spediteure und Lastwagenfahrer weigerten sich wegen der unsicheren Lage, Hilfsgüter nach Afghanistan zu bringen. Im Norden des Landes hätten sich zwar andere Zufahrtswege - vor allem über Usbekistan - neu eröffnet. Allerdings fehle dort die für eine breite Hilfsaktion notwendige Logistik. (APA/dpa)