Lissabon - Mehr als jede zehnte schwangere Frau in Portugal wird während der Schwangerschaft ein Opfer körperlicher Misshandlungen. Die Täter waren in 84 Prozent der Fälle die Väter der noch ungeborenen Kinder. Dies geht nach einem Bericht der Lissaboner Zeitung "Publico" aus einer Studie hervor, in der erstmals in Portugal der Gewalt gegen Schwangere nachgegangen wurde. "Die Übergriffe auf schwangere Frauen haben in Portugal das Ausmaß einer Epidemie angenommen", schreibt das Blatt am Sonntag. Die Hälfte der misshandelten Frauen wurde mehr als drei Mal während der Schwangerschaft geschlagen. Die Gewalt gegen Schwangere ist nach diesen Angaben am stärksten in sozial schwächeren Schichten verbreitet. Von den drogenabhängigen Müttern wurden 64 Prozent während der Schwangerschaft geschlagen. Bei der Untersuchung waren alle 1782 Mütter befragt worden, die in einem Zeitraum von sechs Monaten in einem Lissaboner Krankenhaus entbunden hatten. (APA/dpa)