Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Ansa/epa/caricato
Rom/Pesaro - Mit der Wiederwahl des ehemaligen Regierungschefs Massimo D'Alema zum Parteipräsidenten ist am Sonntag der dreitägige Kongress der italienischen Linksdemokraten (DS, Italiens stärkste Oppositionspartei) zu Ende gegangen. D'Alema, der bereits seit 1998 den Posten des Parteipräsidenten inne hatte, erhielt die Stimmen von 954 der insgesamt 1.503 Delegierten, die beim Kongress in der mittelitalienischen Stadt Pesaro anwesend waren. Politische Beobachter hatten mit D'Alemas Wiederwahl gerechnet, nachdem der Vorschlag von zwei Dissidentengruppen in der Partei, die für die Abschaffung des Präsidentenposten plädiert hatten, abgelehnt worden war. Mit ihrem Vorschlag wollten die beiden Gruppen D'Alema von Führungspositionen in der Partei ausschließen. Für die Wiederwahl D'Alemas hatte sich aber Piero Fassino erklärt, der am Freitag zum neuen DS-Vorsitzenden proklamiert worden ist. Der Sessel des DS-Chefs war seit Mai vakant, seitdem Walter Veltroni, letzter Parteivorsitzender, die Bürgermeisterwahl in Rom gewonnen hatte. Fassino hatte in einer Rede unterstrichen, dass D'Alemas Beitrag für die Stärkung der Linksdemokraten nach einer Phase tiefer Krise und für die Konsolidierung der oppositionellen Mitte-Links-Allianz "Ölbaum" (Ulivo) entscheidend sein könnte. Schwere Aufgabe Dem Duo Fassino-D'Alema steht keine einfache Aufgabe bevor. Nach der schweren Niederlage bei der Parlamentswahl im Mai, dank der Medientycoon Silvio Berlusconi zum zweiten Mal in sieben Jahren den Sessel des Ministerpräsidenten erobert hatte, haben sich die Linksdemokraten nur mit Mühe an eine Rolle als Oppositionspartei gewöhnt. Tiefe interne Konflikte haben den Zusammenhalt der Partei unterminiert, die die stärkste Gruppierung im Oppositionsbündnis ist. Laut jüngsten Umfragen hat die Partei auch in den letzten Monaten stark an Stimmen eingebüßt. Bei den letzten Parlamentswahlen hatten sich die Linksdemokraten, Erben der 1991 aufgelösten Kommunistischen Partei Italiens (PCI), mit 16 Prozent der Stimmen begnügen müssen. Dies war das schlechteste Resultat in ihrer zehnjährigen Geschichte. (APA)