Wien - Bevor er sich im Herbst endgültig als Musikchef der Wiener Staatsoper in die Opernliteratur vertieft, hat Seiji Ozawa noch vor, am ersten Tag des neuen Jahres 2002 den Globus telegen von seiner Zuneigung zum Wiener Walzer zu überzeugen. Seit 35 Jahren ist er mit den Wiener Philharmonikern in Kontakt, beim Philharmonikerball und auf Tourneen hat er mit dem Orchester im Dreivierteltakt kommuniziert. Erstmals aber wird er ein Neujahrskonzert gestalten. Nebst den üblichen Highlights wird der japanische Maestro, lange Chef des Boston Symphony Orchestra, als Werkneuheiten den Marsch Zivio! und die Elisen- Polka von Johann Strauß sowie den Danse diabolique von Joseph Hellmesberger präsentieren.

Natürlich soll, wie jedes Jahr, die entsprechende Einspielung rekordverdächtig schnell in den CD-Läden zu erstehen sein. Auf Rekordjagd begibt sich heuer der Konzern Universal - er verspricht, dass der Tonträger bereits am 7. oder 8. Jänner 2002 ausgeliefert wird. Die optische Umsetzung, die der ORF für seine Live-TV-Übertragung vorbereitet hat, bringt nach langem wieder eine Begegnung mit der Spanischen Hofreitschule. Regisseur Brian Large hat sich anlässlich der Euroeinführung auch von der Österreichischen Nationalbank und der Münze Österreich zu einem Tanz der Maschinen inspirieren lassen.

Schauplatz des vom Wiener Staatsopernballett traditionell live getanzten Donauwalzers ist diesmal erstmals das Parlamentsgebäude. Vladimir Malakhov wird nicht nur als Solist auftreten, sondern erstmals auch für die Choreografie verantwortlich zeichnen. Übrigens bat Maestro Ozawa, man möge ihm für seine Begegnung mit dem Walzer "viel Glück wünschen". (tos - DER STANDARD, Print, Sa./So., 17.11.2001)