Berlin/Paris - Die europäischen Raumfahrtprogramme stehen nach den Worten der deutschen Forschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) vor der "größten Umgestaltung" seit einem Vierteljahrhundert. Dies sei das Ergebnis der zweitägigen Ministerkonferenz der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) in Edinburgh, erklärte Bulmahn am Freitag in Berlin. Deutschland habe bei dem Treffen in Edinburgh Zusagen für künftige ESA-Programme im Wert von rund zwei Mrd. Euro (27,5 Mrd. S) gemacht. Die in Paris ansässige ESA soll die Leistungsfähigkeit der europäischen Trägerrakete Ariane-5 vergrößern und in Konkurrenz zum US-Satellitennavigationssystem GPS ein europäisches Projekt namens Galileo verwirklichen. Die 1975 gegründete ESA soll künftig enger mit der EU zusammenarbeiten. Schwierigkeiten gibt es offenbar bei der Zusammenarbeit mit den anderen Partnern an der Internationalen Raumstation (ISS). Die Minister hätten "ein klares Signal an die ISS-Partner" gesandt, dass die ESA ihre Verpflichtungen erfülle, erklärte die ESA. Allerdings hätten sie zugleich darauf gepocht, dass auch die US-Raumfahrtbehörde NASA "die internationalen Übereinkünfte für die ISS einhält". Die erforderlichen Finanzmittel für die ISS seien bewilligt worden, allerdings zu 60 Prozent unter dem Vorbehalt, dass auch die NASA "die ursprüngliche getroffene Vereinbarung bestätigt". Ein Teil der ISS- Projekte wurde auf das kommende Jahr verschoben. (APA)