Finanzen & Börse
Voraussichtlich Geldstrafen gegen deutsche Banken
Unzulässige Absprachen bei Gebühren für Sortentausch
Brüssel - Die Europäische Kommission wird nach
Angaben aus EU-Kreisen voraussichtlich Strafgelder gegen mehrere
deutsche Banken wegen unzulässiger Absprachen bei den Gebühren für
den Sortentausch innerhalb der Euro-Zone verhängen. "Die Entscheidung
wird in Richtung Strafgeld gehen", hieß es am Freitag in Brüsseler
EU-Kreisen. Es sei aber noch unklar, ob der Beschluss der
EU-Kommission bereits in der kommenden Woche gefällt werde. Die
Entscheidung werde aber noch im November fallen. Die
EU-Wettbewerbshüter ermitteln bereits seit längerer Zeit gegen die
Institute.Banken schalteten Europäischen Gerichtshof ein
Mittlerweile versuchen mehrere deutsche Banken jetzt offenbar, auf
juristischem Wege eine Entscheidung der EU-Behörde zu verhindern. Mit
einer einstweiligen Verfügung beim Europäischen Gerichtshof (EuGH)
wollten sie nun die Entscheidung zumindest vorläufig abblocken, hieß
es am Freitag in EU-Kreisen. Den Banken, darunter Dresdner Bank AG,
Commerzbank AG (beide Frankfurt) und HypoVereinsbank AG, München,
droht nach früheren Angaben aus der EU-Behörde ein spürbares Bußgeld,
weil sie sich über die Höhe der Umtauschgebühren in der Eurozone
abgesprochen hätten.
Dadurch dürfte sich die Entscheidung der Kommission, die
ursprünglich für Mittwoch kommender Woche erwartet wurde, allerdings
dürfte sich die Entscheidung wegen der Verfügung beim EuGH jetzt
verzögern. Die interne Untersuchung der EU-Wettbewerbshüter sei zwar
abgeschlossen, "es würde nicht von Respekt vor den Richtern in
Luxemburg zeugen, wenn die Kommission dennoch entschiede", hieß es in
den Kreisen. Der Sprecher Montis hatte Anfang vergangener Woche
gesagt, dass voraussichtlich Ende November mit einer Entscheidung zu
rechnen sei. (APA/Reuters)