Washington/Quetta - Einheiten der US-Armee haben in Afghanistan die Suche nach Massenvernichtungswaffen aufgenommen. Eine Reihe von möglichen Lager- und Herstellungsorten seien bereits durchsucht worden, die Soldaten hätten aber noch nichts gefunden, sagte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Donnerstag in Washington. Auch einem Bericht eines Londoner Journalisten werde nachgegangen. Der "Times"-Journalist hatte angegeben, er sei in Kabul auf teilweise verbrannte Dokumente mit Angaben zu Raketen, Bomben und Atomwaffen gestoßen. Nach Angaben des Oberbefehlshabers der US-Streitkräfte in Afghanistan, General Tommy Franks, erstellten die US-Sicherheitskräfte bereits in den vergangenen zwei bis drei Monaten Pläne aller Lager mit Massenvernichtungswaffen. Der Rückzug der Taliban ermögliche nun die Untersuchung dieser Orte. Pakistan hat unterdessen Panzer und zusätzliche Soldaten an die Grenze zu Afghanistan verlegt, um ein Eindringen von Osama bin Laden oder Kämpfern des Terrornetzwerks El Kaida zu verhindern. Nach Angaben von Innenminister Moinuddin Haider vom Donnerstag nahmen die Behörden auch Kontakt zu Stammesführern in der Grenzregion auf und warnten diese davor, militanten Islamisten Unterschlupf zu gewähren. Wer sich nicht daran halte, werde belangt. Pakistanische Grenztruppen haben in den vergangenen Tagen berichtet, dass zahlreiche junge Pakistani das Nachbarland verließen und in ihre Heimat zurückkehrten. Darunter könnten sich Freiwillige befinden, die an der Seite der Taliban kämpften und sich nach deren Rückzug aus dem Norden Afghanistans nun zurückziehen. Die gemeinsame Grenze beider Länder ist 2.240 Kilometer lang.(APA/AP)