Zürich - Der zum Verwaltungsratspräsidenten der Crossair vorgeschlagene Pieter Bouw will für die neue Schweizer Airline eine Reihe von Allianzen aufbauen. In einem Interview mit der "SonntagsZeitung" hält er fest, dass auch KLM oder Alitalia Partner suchten. Eine Wiederbelebung des Projektes Alcazar, das Anfang der 90er Jahre die niederländische KLM mit der Swissair, der skandinavischen SAS und der österreichischen AUA fusionieren sollte, sei nicht konkret diskutiert worden, sagte Bouw. "Das Konzept war sehr gut", fügte der frühere KLM-Chef hinzu. Er könne und wolle sich nicht festlegen, ob er sich eine Neuauflage von Alcazar mit KLM vorstellen könne. Er sei für den Vorsitz der "neuen Crossair" nominiert worden, weil er eine globale Airline führen und in europäischen Dimensionen - nicht nur innerhalb von Landesgrenzen - denken könne. Besser mit Alcazar Wenn Alcazar damals zustande gekomme wäre, würde die Swissair heute besser dastehen, zeigte sich Bouw überzeugt. Er warf in dem Interview die Frage auf, ob es wirklich nur Platz für drei interkontinentale Allianzen gebe, "oder gibt es eine Möglichkeit, eine vierte zu bilden?" Erstens müsse die neue Schweizer Fluggesellschaft mit einer amerikanischen Airline, dann mit einer in Südostasien eine Allianz aufbauen. Schließlich müssten die Möglichkeiten in Europa analysiert werden. Der Allianzentscheid bestimme auch über die Größe der neuen Gesellschaft, obwohl die Übernahme von 26 Kurz- und 26 Langstreckenflugzeugen der Swissair klar die Zielgröße sei. Wieviele Arbeitsplätze noch verloren gehen, könne heute niemand sagen. Skeptisch zum Aufbau einer neuen Schweizer Airline Swissair-Chef Mario Corti äußerte sich in einem Interview mit dem "SonntagsBlick" skeptisch zum Aufbau einer neuen Schweizer Airline. "Man muss naiv sein, um zu glauben, das sei eine leichte Übung." Auf dem Papier sehe vieles gut aus. Schließlich müssten aber die Leute mitmachen. Das Projekt Swiss Air Lines, das ein Flugbetrieb Swissair und ein Flugbetrieb Crossair mit einem gemeinsamen Management unter dem Dach der Swissair Gruppe vorsah, hätte laut Corti den Vorteil gehabt, dass nicht zwei sehr verschiedene Unternehmenskulturen "mit Gewalt" zusammengelegt werden müssen. Wie lange er noch bei der Swissair bleibe, habe er bis anhin nicht festgelegt. Für die neue Airline sei er nicht angefragt worden und er dränge sich nicht vor. (APA/sda)