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Washington/New York - Drei Tage nach dem Airbus-Absturz über New York rätseln die Ermittler über Luftstrudel eines anderen Flugzeugs als mögliche Unglücksursache. Die Maschine könne Turbulenzen durchflogen haben, die kurz zuvor durch den Start einer Boeing 747 verursacht worden seien, teilte der Chef der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Marion Blakey, am Mittwoch in Washington mit. Sabotage? US-Justizminister John Ashcroft schloss aber auch Sabotage noch nicht aus. "Wir haben bisher einfach keinen Beweis für ein Verbrechen", erklärte er. Der Airbus A-300 war im New Yorker Stadtteil Queens abgestürzt. Alle 260 Menschen an Bord und fünf am Boden kamen ums Leben. Start-Turbulenzen von Jumbo Zwei Minuten und 20 Sekunden vor der Maschine von American Airlines sei ein Jumbo-Jet der japanischen Gesellschaft JAL gestartet. Die Ermittler prüften NTSB-Angaben zufolge, ob die von dem 300 Tonnen schweren Jumbo verursachten Start-Turbulenzen den Absturz des Airbus mit verursachten. Weniger als sechs Kilometer Abstand Walter Sheriff, ein ehemaliger American-Airlines-Pilot, der das Phänomen von Luftturbulenzen untersucht, sagte, die Boeing 747 habe Turbulenzen auslösen können, die den Airbus mit Tornado-Stärke treffen konnten. Der zeitliche Mindestabstand zwischen dem Start zweier Flugzeuge wird auf der Grundlage von der Größe der Flugzeuge bestimmt. Es ist eine Reaktion auf einen Absturz in Billings (US-Bundesstaat Montana) 1992, bei dem acht Menschen umkamen. Damals hatte ein Pilot die so genannte Wirbel-Vermeidungs-Prozedur ignoriert und war zu nahe an einen anderen Jet herangeflogen. Blakey sagte, der Airbus und der Jumbo seien weniger als sechs Kilometer voneinander entfernt gewesen. Heckflossen und Seitensteuer American Airlines wollte am Donnerstagnachmittag die Heckflossen und Seitensteuer ihrer Airbus-Maschinen kontrollieren. Mögliche Mängel sollten anderen Fluggesellschaften mitgeteilt werden. Bei dem Unglück am Montag war zuerst die Heckflosse und dann die beiden Triebwerke des Airbus A300 abgebrochen. Die Ursache dafür war weiterhin unklar. Die "Washington Post" spekulierte am Donnerstag über einen Sabotageakt als Unglücksursache. Möglicherweise habe sich jemand an der Maschine auf dem New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen zu schaffen gemacht, hieß es in dem Blatt. Dagegen teilte die NTSB mit, bisher lägen keine Beweise für einen Bombenanschlag oder eine Manipulation vor. Todesopfer werden überführt Die sterblichen Überreste der überwiegend aus der Dominikanischen Republik stammenden Todesopfer sollen in den kommenden zehn Tagen auf die Karibikinsel überführt werden, wie die Regierung in der Hauptstadt Santo Domingo mitteilte. Präsident Hipolito Mejia sagte den Angehörigen der Opfer Rechtsbeistand zu. Abgebrochene Triebwerke Die beiden Triebwerke des Airbusses sind geborgen worden. Ihre Untersuchung hat nach Angaben der Ermittler eine der ersten Thesen nicht bestätigt, der Airbus sei wegen eines Triebwerksschadens abgestürzt. Einer ersten Analyse zufolge liefen beide Triebwerke auch noch, nachdem die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug verloren hatten. Bruchstelle zwischen Leitwerk und Heck Besonders untersucht wird zurzeit die Bruchstelle zwischen Leitwerk und Heck. Das acht Meter lange Heck wurde weitgehend aus der Jamaica-Bucht vor dem New Yorker Stadtteil Queens gefischt, in die das übrige Wrack abstürzte. Experten sind davon überrascht, dass das Heck aussehe, als sei es mit einem Messer abgetrennt worden. Die Wartungsprotokolle des seit 1988 von American Airlines eingesetzten Airbusses würden geprüft, hieß es. Inzwischen hat der Hersteller des beim Absturz beschädigten Flugdatenschreibers die so genannte Black Box repariert. Sie soll nun weiteren Aufschluss über die letzten Minuten des American-Airlines-Fluges geben. (APA/AP)