Finanzen & Börse
OeNB mit Vorverteilung von Euro fast fertig
Banken verteilen Bargeld an Firmenkunden
Wien - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), die für die
Euro-Bargeldeinführung in Österreich hauptverantwortlich zeichnet,
ist mit der Vorverteilung der Euro-Münzen und Euro-Banknoten an die
heimische Kreditwirtschaft "fast fertig", sagte der für die
Euro-Einführung zuständige OeNB-Direktor Wolfgang Duchatczek auf
Anfrage zur APA. Auch die größten heimischen Kreditinstitute sind mit
ihren Vorbereitungen zur Weiterverteilung des Euro-Bargeldes an ihre
Großkunden schon weit fortgeschritten.
Jetzt konzentriert sich die OeNB laut Duchatczek bereits auf den
Schilling-Münzenrücklauf. Bis Jahresende 2001 sollen vor allem jene
Münzbestände rückgeführt sein, die in den so genannten
"Gurkengläsern" lagern, also nicht mehr im aktiven Zahlungsverkehr
stehen. Dies Aktion soll hauptsächlich die Situation zu Jahresbeginn
2002 entspannen helfen.
Bis 85 Prozent der Banken-Kunden haben den Bargeldbedarf errechnet
65 Prozent der Bank Austria-Kunden haben die entsprechende
Summe bestellt, mit weiteren 20 Prozent stehe man in Kontakt, so in der Bank
Austria-Gruppe für die Euro-Umstellung verantwortliche Otto Peklo.
Laut Johann Schuster, dem Euro-Verantwortlichen in der Raiffeisen
Geldgruppe, sind die Bestellungen der großen Raiffeisen-Firmenkunden
"weitestgehend" eingegangen. Aus der Erste Bank heißt es, dass 85
Prozent der Bargeld intensiven Unternehmen ihre Bargeldbestellungen
bereits abgegeben haben. Eine erste Bestellrunde ist laut Erste Bank
Pressesprecher Michael Mauritz bereits Mitte des Jahres abgeschlossen
worden. Die Mehrzahl der Unternehmen, die schon konkrete Schritte zur
Bargeldumstellung getroffen haben, sind laut Peklo Groß- und
Mittelbetriebe.
Mit der Weiterverteilung des Euro-Bargeldes an Unternehmen will
die RZB sukzessive beginnen, jedoch vorerst nur an solche mit
Sicherheitsräumen. Der Großteil, rund 80 Prozent, wolle sich erst ab
Mitte Dezember mit dem neuen Bargeld versorgen.
Außer Bonitätsprüfung so gut wie keine weitere Sicherheitsleistung laut Bank Austria nötig
Grundsätzlich haben die heimischen Unternehmen mit keinen
Schwierigkeiten bei der Vorabausstattung mit Euro zu rechnen.
Abrechnen müssen die Unternehmen ihre Euro-Geldmengen erst zu
Jahresbeginn 2002. Bei der Bank Austria begnügt man sich mit der
üblichen Bonitätsprüfung. Zusätzlich Sicherheitsleistungen der
Unternehmen bei sehr schlechter Bonität sind aber nicht
ausgeschlossen. "Jemand, der eine schlechte Bonität hat, kommt sowie
nicht auf die Idee, schon jetzt zu bestellen. Der kommt in den
letzten zwei Tagen", meint Peklo. Euro-Bargeld könne aber gegen
Schilling-Bargeld bereits jetzt gekauft werden. (APA)