Wien - Bundeskanzler Schüssel und Portugals
Ministerpräsident Guterres betrachten die Differenzen zwischen den
kleinen und großen EU-Staaten als vorerst ausgeräumt. "Wir sind
einig, dass Europa gemeinsam auftreten muss", sagte Schüssel nach
einem Treffen mit Guterres in Wien. Die Differenzen waren nach dem
Separattreffen des britischen Premiers Blair mit einigen EU-Partnern
am 4. November aufgetreten.
Schüssel trifft am Donnerstag mit Blair in London zusammen, wobei
der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus im Zentrum der Gespräche
stehen wird. Nach seinem Gespräch mit Schüssel traf Guterres mit
Bundespräsident Thomas Klestil in der Hofburg zusammen.
Zu seinem bevorstehenden Kurzbesuch in London sagte der Kanzler,
man wolle vermeiden, dass es in der EU "zwei Klassen von
Mitgliedsstaaten" gibt. Jedes Land habe in der EU seine Rolle zu
spielen, so sei etwa Portugal ein wichtiger Partner in
Mittelmeerfragen, Österreich wiederum habe gute Kontakte in Nahost
und auch im Iran. Das Modell der verstärkten Zusammenarbeit beruhe
auf voller Transparenz, merkte der Kanzler an. Beide Politiker
unterstrichen wiederholt die gemeinsamen europäischen Ziele. Europa
brauche "Einigkeit, Stärke und Kapazität", um ein Akteur in der
Weltpolitik zu sein, betonte Guterres. (APA)