New York/London - Im Falle einer Gefangennahme sollte der Terroristenführer Osama bin Laden nach Ansicht der UNO den Vereinten Nationen überstellt werden. Der Weltsicherheitsrat sollte dann über Ort und Art des Prozesses entscheiden, sagte der Sprecher von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, Fred Eckhard, am Mittwoch in New York. In Frage komme entweder ein nationales Gericht oder aber die "teure und komplizierte Prozedur", einen neuen Gerichtshof zu bilden. Einen solchen Internationalen Strafgerichtshof gebe es aber derzeit noch nicht. Der Sprecher verwies auf die UNO-Resolutionen, wonach jedes Mitgliedsland verpflichtet sei, Terroristen keinen Unterschlupf zu gewähren. Bin Laden, der für die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington verantwortlich gemacht wird, soll sich nach Taliban-Angaben noch in Afghanistan aufhalten. Eckhard wollte sich nicht konkret zu der Anordnung des US-Präsidenten George W. Bush äußern, nach der Terrorismus-Prozesse gegen Nicht-US-Bürger vor einer Militärkommission statt einem zivilen Gericht geführt werden können. Nach Überzeugung der US-Regierung könnten bei einem Militärprozess gegen Bin Laden oder andere ausländische Terroristen Richter und Geheimdiensterkenntnisse besser geschützt werden. (APA/dpa)