Teheran - Der Iran hat die Nordallianz am Mittwoch zum Sieg über die Taliban in Afghanistan beglückwünscht. Zugleich forderte der Iran die Allianz nach Angaben des iranischen Nachrichtensenders Chabar auf, eine Amnestie zu verkünden und sich für Frieden, Stabilität und die Achtung der Bürgerrechte im Land einzusetzen. Iran hoff, dass bewaffnete Auseinandersetzungen ein Ende haben "Der Iran hofft, dass der Sieg dazu beitragen wird, die bewaffneten Auseinandersetzungen in Afghanistan zu beenden und den Weg für die Bildung einer zukünftigen afghanischen Regierung ... unter Beteiligung aller ethnischen Gruppen und unter Aufsicht der Vereinten Nationen zu ebnen", erklärte das iranische Außenministerium nach dem Fall der afghanischen Hauptstadt Kabul. Der Iran unterstützt nach wie vor die 1996 von den Taliban gestürzte Regierung von Präsident Burhanuddin Rabbani und ist gegen eine Rückkehr des 1973 gestürzten Königs Zahir Schah (87) nach Afghanistan. Zahir Schah, der in Italien im Exil lebt, soll nach Plänen der USA eine wichtige Rolle in einer afghanischen Übergangsregierung spielen. Opposition verspricht Wahlen in 2 Jahren Nach der Einnahme von Kabul will die Nordallianz eine Übergangsregierung einsetzen. Nach dem Sturz der Taliban solle eine Regierung mit allen ethnischen Gruppen gebildet werden, sagte ein hochrangiger Oppositions-Vertreter der Nachrichtenagentur. In zwei Jahren sollten dann Wahlen abgehalten werden. Am Dienstag hatte die UNO einen Fünf-Punkte-Plan für Afghanistan vorgelegt, der zunächst die Einberufung einer Konferenz mit Vertretern aller ethnischen Gruppen vorsieht. Diese sollen eine Übergangsregierung bilden, ein Regierungsprogramm für die kommenden zwei Jahre sowie einen Katalog von Sicherheitsmaßnahmen ausarbeiten. Dies soll von einem Ältestenrat abgesegnet werden. Aufgabe der Übergangsregierung soll es zudem sein, eine neue Verfassung zu erarbeiten. (APA/dpa)